Stadt Wels

Verein FreiRaum ist vorerst gerettet

Mit viel Unterstützung konnte die Zukunft des Vereins „FreiRaum“ in Wels in der Altstadt 8 vorläufig gesichert werden.

WELS. Nach monatelangen Diskussionen sieht der „FreiRaum“ in Wels endlich ein Licht am Ende des Tunnels: Hing der Mietvertrag im Herbst 2020 noch am seidenen Faden, so konnte dieser am 15. Jänner unterschrieben werden. „Wir haben über 700 Unterschriften gesammelt und viele haben gesagt, dass sie den ‚FreiRaum‘ in Wels kennen und sich dafür interessieren“, sagt Obfrau Monika Weichselbaumer. Für den Erhalt des Vereins haben sich der Wirtschafts-Stadtrat Peter Lehner (ÖVP) und Vizebürgermeisterin Silvia Huber (SPÖ) eingesetzt: „Mir war es wichtig, dass der ‚FreiRaum‘ an seinem Standort bleiben kann“, sagt Huber und fügt hinzu: „Er ist ein großartiger Experimentierraum für die Welser – hier werden Potenziale geweckt und Beteiligungen gefördert.“

Finanzielle Unterstützung

So konnte in der Sitzung des Stadtsenats am 9. März eine Mietunterstützung in Höhe von 8.000 Euro erwirkt werden – diese kommt aus dem Wirtschafts- und Umweltreferat der Stadt Wels. Laut Lehner sei dies „gegen den Willen des Bürgermeisters“ Andreas Rabl (FPÖ) geschehen – „mit seiner Duldung jedoch nicht mit seiner Unterstützung“.

Kurzer Rückblick 

Zum Hintergrund: Am 7. September 2020 hatte Bürgermeister Rabl dem Vorstand mitgeteilt, dass der Mietvertrag gekündigt werde – beabsichtigt sei eine Übersiedelung in ein günstigeres Gebäude gewesen, die Alternativen stellten sich jedoch als unbrauchbar heraus. Der Verein erbat eine Bedenkzeit – eine Verlängerung der Frist wurde auch mit dem Vermieter vereinbart.

Trotz allem erfolgte die Kündigung am 29. September 2020. Seitdem kämpft der „FreiRaum“ um den Erhalt seines Standorts in der Altstadt 8. Mit der finanziellen Hilfe aus dem Wirtschafts- und Umweltreferat kann der Verein drei Viertel seiner Miete für das Jahr 2021 abdecken. „Wir sind froh und erleichtert über die Unterstützung, die wir bekommen haben“, so die Obfrau.

Crowdfunding

Der notwendige Restbetrag für die Jahreskosten liege momentan bei 5.000 Euro. Um diesen Betrag zusammenzukratzen, veranstaltet der „FreiRaum“ ein Crowdfunding sowie eine Baustein-Aktion. Bei Letzterer können virtuelle Backsteine ab zehn Euro erworben werden – die Namen der Spender werden dann auf einer Tafel im Vereinssitz angebracht. Über diese Aktion konnten bis dato über 1.000 Euro an Spenden gesammelt werden.

Hoffnung auf Wechsel in der Führungsspitze

„Der FreiRaum ist ein gutes Beispiel für Bürgerbeteiligung in der Stadt Wels“, sagt Lehner „Daher auch mein Bestreben, dass dieser lebt und weiter existieren kann. Und das ist für heuer gesichert.“ Der Verein habe große Hoffnung, dass die Bürgermeisterwahlen einen Wechsel der Führungsspitze mit sich bringen und der Folgegemeinderat wieder die Finanzierung des „FreiRaum“ übernehmen werde. „Ansonsten muss man ehrlich sagen, dass wir wohl schließen müssen“, so Weichselbaumer über die Zukunft.