JugendRundschau
Was die Jugend in Wels bewegt
Von Öffis bis hin zu Sportplätzen: Die BezirksRundschau zeigt, was Jugendlichen auf den Nägeln brennt.
WELS. Die Stadt an der Traun ist nicht nur zweitgrößter Ballungsraum in OÖ, sie ist vor allem jung: Gut ein Drittel der Einwohner besteht aus Unter-24-Jährigen. Grund für die BezirksRundschau, sich bei Schülern und Jugendvertretern der Parteien umzuhören, wo sie Potenzial sehen. Ein Schwerpunkt ist das Thema "Freizeit und Sport": "Wels hat hier bereits sehr viel zu bieten. Man kann im Sommer schwimmen, im Winter eislaufen", sagt David Özdemir (18). "Es gibt schon einige Angebote, aber es wäre schön, wenn diese noch ausgeweitet werden", ergänzt Felix Mayr (18). "Wir haben bereits vor Jahren auf den dringenden Bedarf hingewiesen", sekundiert Thomas Aspetzberger von der Freiheitlichen Jugend Wels. Einiges habe sich getan, aber "wir hoffen natürlich, dass die Stadt noch weitere frei zugängliche Sportmöglichkeiten schafft und setzen uns dafür ein." Das unterstützt auch Timo Kitzberger von der Sozialistischen Jugend.
"Miserabler Zustand"
Knackpunkt ist aber die bestehende Infrastruktur: "Einige der Sportplätze sollten renoviert werden", so Patrick Kljajic (19). Das sieht auch Alessandro Schatzmann von den Jungen Grünen so: "Manche Sport- und Spielplätze sind teilweise in einem miserablen Zustand."
Generell bräuchte es auch laut Schatzmann "mehr konsumfreie Räume in der Stadt", einfach mehr "Treffpunkte für Jugendliche in allen Stadtteilen, attraktive Parks, Grünzonen", so Ludwig Vogl, Junge ÖVP.
Zur Freizeit gehört auch der Event- und Fortgehbereich: "Es sollte hier mehr geben", sagt Mario Sucic (18). "Ich wünsche mir mehr Cafés, mehr Möglichkeiten, um Freunde zu treffen", so Nadine Buchinger (19). Und Victoria Ciobanu (18) ergänzt: "Toll wären mehr Veranstaltungen für alternatives Publikum, zum Beispiel im Schlachthof."
Corona schiebt diesen Bedürfnissen derzeit natürlich einen Riegel vor. Gerade jetzt sei es daher für Aspetzberger "dringend notwendig, der jungen Welser Bevölkerung das klassische 'Fortgehen und sich treffen'" in der bestehenden Gastronomie zu ermöglichen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Mobilität: "Die öffentlichen Verkehrsmittel könnten verbessert werden", so Buchinger. "Das heißt Sonn- und Feiertagsbetrieb, bessere Fahrpläne im Abend-, Nacht- und Samstagsbetrieb und generell günstiger", so Schatzmann. Auch Kitzberger fordert Ausweitung des Streckenangebots, neue spätere Linienverbindungen und Nachtbusse, Vogl zudem einen Sonntagsbus und flächendeckenden Ausbau des Radnetzes.
Zukunftssorgen
Weitere große Themen sind "Arbeitslosigkeit" und "Zukunftssorge". "Im Gespräch mit den Jugendlichen höre ich in den vergangenen Wochen vermehrt: 'Wohin führt diese Pandemie? Was bringt die Zukunft noch? Wie geht es in der Schule weiter? Bekomme ich noch meine Wunsch-Lehrstelle?', sagt Aspetzberger. Deshalb müsse eine Lehrlingsoffensive gestartet werden, "gerne auch virtuell". Und Kitzberger fordert konkret "mehr Lehrstellen bei der Stadt Wels und stadtnahen Betrieben."
Die Forderungen im Überblick
Hier die Forderungen und Anliegen der Welser Jugend in der Übersicht – gereiht nach der Häufigkeit ihrer Nennung:
• Attraktivere Öffis: Bessere Taktung, Einführung von Nacht- und Sonntagsbussen
• Mehr Sportmöglichkeiten und Fitnessparks
• Ausweitung der Freizeitangebote, breiteres Spektrum an Veranstaltungen
• Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, Offensive und Hilfe bei der Lehrstellensuche
• Flächendeckender Ausbau des Radwegenetzes
• Mehr konsumfreie Treffpunkte für Jugendliche, attraktivere Parks und Grünzonen
• Jugendbetreuung in der City
• Leistbarer Wohnraum, zum Beispiel durch ein Angebot von Starterwohnungen
• Dunkle Orte besser beleuchten, Drogen- und Kleinkriminalität wirksamer bekämpfen
• Maßnahmen gegen die Raserei, denn: Jugendliche sind meist die schwächeren Verkehrsteilnehmer
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