Toleranzsymbol löst in Wels Debatte aus
Wirbel um Regenbogenbank
Vergangenen Freitag stellte die Grüne Jugend vor dem Welser Rathaus eine Regenbogenbank auf. Die Aktivisten wollten ein Zeichen für Toleranz setzen und sich so für eine "offenere und buntere Stadt" einsetzen.
WELS. Die Mehrheit im Gemeinderat sprach sich gegen öffentliche Mittel für Regenbogenbänke und einen bunten Zebrastreifen aus. Alessandro Schatzmann (Grüne) zeigte daraufhin mit seiner Jugendgruppe Initiative und fertigte eine Parkbank in Regenbogenfarben an. "Wir von der Grünen Jugend haben gesagt, dass wir uns das nicht bieten lassen", meint Schatzmann. "Wir setzen trotzdem ein Zeichen für Toleranz in der Stadt Wels." Damit schießt er gegen FPÖ und MFG.
"Die Themen Toleranz und Diskriminierung beschäftigen auch mich", kontert der Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). Dies seien Schwerpunktthemen in Wels und würden täglich auf der Agenda stehen. Er bleibe dabei, dass "vereinzelte Aktionen" im Gießkannenprinzip nicht sinnbringend seien und wolle solche Problemfelder mit der nötigen Nachhaltigkeit angehen. Für die Aktion der Jugendlichen zeigt er wenig Verständnis: "Die Grüne Jugend ist anscheinend kein Fan von demokratischen Entscheidungen." Letzter Satz lässt vor allem den Grünen Vizebürgermeister von Thalheim, Ralph Schallmeiner, brodeln: "Wenn Rabl uns Demokratiefeindlichkeit vorwirft, dann werfe ich ihm vor, dass er kein Fan von Toleranz und Weltoffenheit ist." Schallmeiner zog in der Nachbargemeinde einen ähnlichen Coup durch. "Wir hatten auch unsere Kontroversen, konnten uns aber ohne große Streitigkeiten einigen." "Seine" Regenbogenbank musste zwar vom Thalheimer Rathausplatz weichen, konnte aber im Konsens mit dem Ortschef in der Nähe öffentlichkeitswirksam wieder aufgestellt werden.
Kontroverser Regenbogen
18.253 Personen nahmen bei einer Online-Umfrage der RundSchau teil: Hier hießen rund 63% die Aktion gut, knapp 37% waren dagegen. Abstimmung und Beitrag ließen in den sozialen Medien die Wogen hochgehen. Wilde Diskussionen und sogar Äußerungen unter der Gürtellinie folgten.
"Bankenkrise" für beendet erklärt
Letzter Dreh in der Causa: Die Bank wurde nun offiziell dem Tiergarten gespendet und wird dort – mit Wohlwollen des zuständigen Referenten Thomas Rammerstorfer (Grüne) – aufgestellt werden.
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