Überlastung in Wels
Wirbel um Registrierung von Asylwerbern
Das Flüchtlingsthema kocht wieder auf. Zur Entlastung an der Grenze werden derzeit Asylwerber zur Erstregistrierung auf andere Bundesländer aufgeteilt. Dort staut es sich, die Registrierungsstellen sind überlastet – so auch in Wels.
WELS. Wie berichtet befindet sich in der Dragonerstraße sich die einzige Registrierungsstelle für Asylsuchende in Oberösterreich. Wie berichtet befindet sich in der Dragonerstraße die einzige Registrierungsstelle für Asylsuchende in OÖ. Bis zu 100 Flüchtlinge kommen hier laut Bürgermeister Andreas Rabl und Integrationsreferent Gerhard Kroiß (beide FPÖ) täglich an. Die Beamten in Wels seien bei der Aufnahme zunehmend überfordert. Und weil der Weiterzug in die Unterkünfte derzeit wegen Überfüllung zudem problematisch ist, sammeln sich derzeit viele Flüchtlinge rund um die Polizeiinspektion.
"Ärger und Verunsicherung"
Rabl und Kroiß sprechen nun von möglichen Zeltlagern. „In Wels herrscht bei vielen Menschen massiver Ärger – und vor allem Verunsicherung – im Zusammenhang mit der Unterbringung von Asylwerbern in der Stadt." Kroiß sekundiert: "Ein Zeltlager oder ein Asylquartier darf es in Wels nicht geben, denn eine erfolgreiche Integration kann so nicht mehr gewährleistet werden.“ Doch: Laut Innenministerium sind Zelte in Wels weder geplant oder angedacht.
"Keine Flüchtlingskrise"
"Wir erleben keine Flüchtlingskrise 2.0, man schafft es einfach nicht, die Asylwerber gerecht zu verteilen und versagt beim Bereitstellen von Unterkünften. Das ist das Problem", sagt der Grüne Gemeinderat Alessandro Schatzmann. "Ich appelliere an den Bürgermeister, endlich ein Asylerstaufnahmezentrum bereitzustellen." Vorübergehend könne man ja die Messehallen nutzen, wie schon bei den ukrainischen Flüchtlingen.
Messe öffnen
Hier hakt auch die SPÖ ein: "Rabl als selbsternannter Troubleshooter ist scheinheilig. Hat doch die schwarz-blaue Landeskoalition die funktionierende Notunterkunft in der Messe Wels auch auf Drängen von Rabl und Kroiss im Frühling geschlossen", so Parteichef Klaus Schinninger. Jetzt gäbe es in der Registrierungsstelle "teils katastrophale humanitäre Zustände", es seien auch schon Krankheiten wie Diphtherie und Krätze ausgebrochen. Und in der Messehalle 9 ständen Betten und Sanitäranlagen zur Verfügung, blieben aber ungenutzt. Die ÖVP Wels pocht auf Zusammenhalt bei dem Thema Flüchtlingsbetreuung. "Jede Gemeinde sollte seinen solidarischen Beitrag leisten", sagt Fraktionschef Markus Wiesinger.
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