Glücksspiel: 101 Automaten wurden in Wels beschlagnahmt
Eine Quartalsbilanz der Finanzpolizei zeigt die Ausmaße des illegalen Glücksspiels in der Stadt.
WELS. Im zuständigen Sicherheitsausschuss wurden die Mitglieder kürzlich von der Finanzpolizei und der Polizei Wels über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Kontrollmöglichkeiten nach dem Glücksspielgesetz informiert. „Der aufschlussreiche, aber auch ernüchternde Vortrag der Experten zeigte, dass die engagierte Arbeit der zuständigen Behörden durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie das sehr trickreiche Vorgehen der illegalen Automatenbetreiber extrem erschwert wird“, fasst Vizebürgermeister Gerhard Kroiß zusammen. Im ersten Quartal 2017 seien 20 Kontrollen durchgeführt und dabei 101 Automaten beschlagnahmt sowie 42 Anzeigen erstattet worden. Sicherheitsreferent Kroiß wolle die Behördenzusammenarbeit künftig verstärken, um die Kontrolltätigkeit weiter auszubauen.
Forderung nach härteren Gesetzen
Zuspruch kommt dafür von Rot und Schwarz. Seitens der SPÖ sieht man sich in, bereits im Jänner getätigten, Forderungen bestätigt. "Auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen den Kampf gegen die Glücksspiel-Mafia erschweren, ist mit einer gemeinsamen Strategie von Stadt und Behörden sowie einer harten Vorgangsweise gegen die Betreiber von Spielautomaten und Wettbüros sehr wohl etwas erreichbar, wie Beispiele aus dem Bezirk Grieskirchen zeigen", heißt es in einer Aussendung. "Warum Freiheitliche und Volkspartei nicht schon im Jänner unserem Antrag zugestimmt haben, ist aber unverständlich“, hält SP-Gemeinderat Stefan Ganzert fest.
VP-Gemeinderat Stefan Haböck geht noch einen Schritt weiter und sieht vor allem Land und Bund in der Pflicht. Ein reiner "Masterplan-Wels" reiche nicht aus. "Spielsucht zerstört Familien und Existenzen. In Wels nimmt das Problem immer stärkere Ausmaße an. Hier ist der Gesetzgeber gefordert durchzugreifen. Stärkere Kontrollen alleine reichen nicht mehr, wie die Entwicklung in Wels zeigt“, so Haböck. "Illegales Glückspiel muss nachhaltig unterbunden werden. Mit laxen gesetzlichen Vorgaben und zu wenigen Ressourcen für die Kontrolleure wird man das Problem nicht in den Griff bekommen", legt Fraktionsobmann Markus Wiesinger nach.
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