Sportlegenden
Unsere Stars von damals: Judoka Willi Reizelsdorfer
Der 65-jährige Willi Reizelsdorfer war der erste Welser Sportler, der bei einer Europameisterschaft eine Medaille gewann. Er jubelte bei der Judo-Europameisterschaft 1974 in Tel Aviv (Israel) über Silber im Junior-Leichtgewicht (Klasse bis 63 kg). Der Vize-Europameistertitel war sein größter Erfolg.
WELS. Ebenfalls Silber erkämpfte er bei den hochkarätig besetzten Goodwill-Games in Taipei. „Diese Medaille hat für mich eine besondere Bedeutung, weil ich überraschend vor einem Japaner, der damals hoher Favorit war, aber sich mit Platz drei begnügen musste, auf dem Podest stand.“ Zudem durfte sich der langjährige Welser Judo-Nationalkämpfer über sechs österreichische Meistertitel freuen.
Erster Mannschaftstitel für Wels
Vielen Welsern ist das Bundesliga-Finale Eudora Wels gegen Passage Linz im Jahr 1977 vor mehr als 1000 Zuschauern in der Welser Lichtenegg-Halle noch in guter Erinnerung. Damals holte er gegen den Olympia-Fünften Erich Pointner den entscheidenden Punkt. Wels war damit erstmals Mannschafts-Staatsmeister.
Karriere als Sportjournalist
Nach seiner sportlichen Laufbahn war der gelernte Schriftsetzer bei der Welser Zeitung und später bei der Oberösterreichischen Rundschau als Journalist tätig. Von 1997 bis 2008 war er Sport-Ressortleiter für Oberösterreich – und berichtete von zahlreichen Welt- und Europa-Meisterschaften sowie von drei Olympischen Spielen (Sydney 2000, Athen 2004 und Peking 2008).
Aktive Pension
Seit September 2017 ist er in Pension. Ein großes Anliegen ist ihm nach wie vor die Kinderbetreuung im Judo-Leistungszentrum Wels. Mehrere Stunden in der Woche ist der 65-jährige Altmeister im Welser Budokan anzutreffen. Auch als Trainer feierte er schöne Erfolge. Zweimal wurde er mit dem Frauen-Team Staatsmeister. Unter anderem führte er Sabrina Filzmoser an die internationalen Spitze. Er wurde mit dem 6. Dan (rot-weißer Meistergrad) ausgezeichnet.
Späte Vaterfreuden
Seine Freizeit genießt der Dachstein-Liebhaber mit seiner Familie vorwiegend im schönen Ausseer Land. Vor allem seine Tochter Lilli (6) und sein Australian Shepherd „Charlie“ halten ihn auf Trab. „Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint. Dass ich im Alter von 65 Jahren noch Vaterfreuden erleben darf, sehe ich als ein besonderes Geschenk“. Sein erklärtes Motto: „Einfach und bescheiden im Einklang mit der Natur leben.“
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