Kriminalitätsstatistik: "Zahl der Anzeigen bereitet Sorge"

Die Delikte im Bereich des Suchtmittelgesetzes stiegen von 353 (2016) auf 613 (plus 74 Prozent). | Foto: photographee.eu/panthermedia
  • Die Delikte im Bereich des Suchtmittelgesetzes stiegen von 353 (2016) auf 613 (plus 74 Prozent).
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WELS. Viel Licht, aber auch viel Schatten: So stellt sich die nun auch für Wels vorliegende Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2017 dar. Erfreulich ist, dass die Anzahl der geklärten Delikte von 2.669 im Jahr 2016 auf 3.259 im vergangenen Jahr zugenommen hat. Gleichzeitig erhöhte sich die Gesamtzahl der Anzeigen nur leicht von 5.022 auf 5.260. Damit stieg die Aufklärungsquote von 53 auf 62 Prozent und liegt über dem oberösterreichischen Durchschnitt von rund 59 Prozent. Für Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß ist die – im Vorjahr auf acht Kameras verdoppelte – Videoüberwachung dafür mitverantwortlich. Von den insgesamt 33 aufgezeichneten Delikten im Innenstadtbereich konnten 16 aufgeklärt werden. Es handelte sich dabei um Raub, Körperverletzung und Diebstähle. Dass dennoch nur jeder zweite Vorfall aufgeklärt werden konnte, erklärt Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner so: "Die Kameras decken einen 180-Grad-Schwenkbereich ab. Nicht alles wird aufgezeichnet."

Suchtmitteldelikte startk gestiegen

Auffallend rückläufig waren im Vorjahr die Einbruchsdiebstähle: Sie sanken von 791 auf 625, und somit um 21 Prozent. "Wir haben in den betroffenen Gegenden verstärkt kontrolliert. Ich denke, dass Einbrecherbanden aber auch von den Grenzkontrollen abgeschreckt wurden. Wir verfolgen diese rückläufige Entwicklung nun schon das zweite Jahr", so Hübner. Besorgniserregend seien hingegen die Zahlen im Bereich des Suchtmittelgesetzes: Hier stiegen die Delikte von 353 auf 613 (rund 74 Prozent). Hübner spricht in diesem Zusammenhang von einem sogenannten Kontrolldelikt: "Je mehr wir kontrollieren, desto mehr finden wir auch. 2017 haben wir starken Druck ausgeübt." So sei speziell auf einen Fall mit etwa 100 Verdächtigen hingearbeitet worden, denen man Handel und Konsum von Suchtmitteln über mehrere Jahre hinweg nachweisen konnte. Die Orte, an denen verkauft und konsumiert wird, wechseln regelmäßig. "Es findet eine Verdrängung statt. Kontrollieren wir an Ort A, wird zu B gewechselt und umgekehrt", so Hübner.

Drogen-Task-Force gefordert

Um der Thematik Herr zu werden, fordert Vizebürgermeister Kroiß eine eigene Drogen-Task-Force: "Eine schlagkräftige Truppe, die sich verstärkt um Suchtmitteldelikte kümmert, könnte sowohl die Händler auf der Straße, als auch Hintermänner erwischen. Eine Personalaufstockung bei der Polizei wäre dafür notwendiger denn je." "Die Forderung nach mehr Beamten ist nett, aber man muss sich nach der Decke strecken. Wels bekommt ja eine Polizeischule. Auch wenn noch nicht feststeht, wieviele zusätzliche Beamte die Stadt tatsächlich zugeteilt bekommt, wird zumindest ein großer Pool an Polizeischülern für die Suche nach Personen und Tatwerkzeugen oder Kontrollen zur Verfügung stehen.", so Hübner.

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