"Auf den Philippinen kann man viel Spaß haben"

Helmut Gaisberger, ein richtiger Weltenbummler. | Foto: privat
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  • Helmut Gaisberger, ein richtiger Weltenbummler.
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WELS/MANILA. Der in Wels geborene und aufgewachsene Helmut Gaisberger kann getrost als Weltenbummler bezeichnet werden. Den 71-Jährigen brachte die Hotelbranche in die Schweiz, die Vereinigten Staaten, nach Kanada, Afghanistan, Singapur sowie Südamerika und in die Karibik. Sein Leben aufgebaut hat er sich nach seinem Aufbruch in die weite Welt in der philippinischen Hauptstadt Manila. 15 Jahre lang war er bis zu seiner Pensionierung Generaldirektor eines Hotels in Manila. Mit seiner ersten Frau war er 33 Jahre lang verheiratet. Die Philippinin, ihr gemeinsamer Sohn lebt in Vancouver, verstarb vor sieben Jahren. Mit seiner zweiten Frau Lorena wohnt er teils in Manila und teils in Kaprun. "Normalerweise kommen wir jedes Jahr im April nach Österreich, da fängt auf den Philippinen die Taifunzeit an. Und der Frühling ist in Österreich für mich die schönste Jahreszeit. Wir werden immer wieder zurückkommen", sagt Gaisberger. Seine Wahlheimat auf den Philippinen hat aber ebenso ihre Vorzüge: "Der Lebensstil ist dort viel leichtfüßiger. Es sind generell zwei Welten. Österreich ist ein Land, in dem Milch und Honig fließen und die Philippinen sind ein Entwicklungsland." Es gebe dennoch einige Gemeinsamkeiten: "Die Leute singen gerne, machen aus allem einen Spaß, haben ein fantastisches Gefühl für Humor, essen gerne gut und haben die selbe Religion.

Drei Jobs in Schweden

Gaisberger brachte als Vizepräsident der Johann Strauß Society den Opernball, das Neujahrskonzert, Strauß-Konzerte und italienische Opern auf die Philippinen. "Philippinos sehen Österreich als hochkultiviertes Land mit gutem Lebensstandard." Von Österreich aus ging der Weg des 71-Jährigen nach dem Bundesheer mit 18 Jahren nach Schweden. "Ich wusste lange nicht richtig, was ich machen soll. Ein Freund hat mir ein Hotel in Salzburg gezeigt, in dem er gearbeitet hat und mich dem Hoteldirektor vorgestellt. Der zeigte mir alles im Hotel, ich war beeindruckt. Er hat gesagt: 'Bub, aus dir kann mal etwas werden.'" Daraufhin machte Gaisberger eine Anlehre in Salzburg, im Anschluss arbeitete er in St. Anton. "Ich wusste, dass Französisch in der Hotellerie sehr wichtig ist und bekam eine Stelle beim Hotel Continental in Paris." Er bewarb sich für verschiedenste Hotelfachschulen. Zusage kam genau eine. "Die war von der Fachschule im schweizerischen Lausanne. Das war zwar die beste, aber auch die teuerste Schule und meine Eltern waren nicht sehr betucht. Damals konnte man nur in Skandinavien mehr als einen Job haben." So führte Gaisbergers Weg nach Schweden, wo er täglich in einem Hotel, als Barmann in einem Striptease-Lokal und als Tankstellen-Leiter gearbeitet hat.

Nicht sofort auf Bestellung

Als er nach zwei Jahren genügend Geld beisammen hatte, ging es weiter in die Schweiz. Nach der Fachschule arbeitete er zunächst im Kempinski Hotel Berlin. "In Berlin fand damals ein philippinisches Festival statt mit Shows und all den philippinischen Schönheiten." Mit jener Dame, die das Festival arrangiert hat, kam er im Anschluss ins Gespräch. "Zwei Wochen später hatte ich einen Vertrag mit Intercontinental in Manila." Seither war er in verschiedensten Hotels weltweit als Generaldirektor tätig. Auf den Philippinen fühlte er sich von Beginn an wohl. "Dort haben sie sehr wenige Vorurteile. Philippinos sind sehr nette und einfach Leute, die sehr anpassungsfähig sind. Sie sprechen alle sehr gut Englisch." Bis sich Gaisberger an die Gegebenheiten vor Ort gewohnt hat, dauerte es dennoch eine gewisse Zeit. "In Berlin ging alles zack zack auf Bestellung. Auf den Philippinen herrscht die spanische Mentalität. Wenn es nicht heute geht, dann halt morgen. Da muss man schon mal am Vortag etwas andeuten." Neben der Arbeit stand dort auch immer schon die Freizeit im Vordergrund. "Ich war noch sehr jung, 25 oder 26. Es ist ein Land, in dem man viel Spaß haben kann." Sein Pensionistenleben verbringt der 71-Jährige auf den Philippinen am Golfplatz, mit Radfahren, Schwimmen und Kultur. Eines fehlt ihm jedoch ganz besonders: "Ich freue mich immer riesig auf das Essen in Österreich."

Bisherige Artikel aus der Serie "Landsleute im Ausland":
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