Umstrittene Sprachförderung in Kindergärten

Pro KIGA-Gruppe gibt es eine Pädagogin. | Foto: Robert Kneschke/Fotolia
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WELS. Als das neue Kindergartenjahr begann, mussten einige Eltern feststellen, dass die Gruppe ihres Kindes im städtischen Kindergarten Herderstraße nicht mehr von zwei Pädagoginnen betreut wird. "Ich fühlte mich total vor den Kopf gestoßen. Da wurden lang funktionierende Strukturen zerstört", sagt ein Vater. Seine anderen Kinder gingen ebenfalls in den Kindergarten Herderstraße. "Es war immer sehr angenehm dort. Integration war nie ein Thema, weil sie in der Gruppe gut funktioniert hat." Die Integration der Kinder mit Migrationshintergrund sieht er nun gefährdet. Die Stadt Wels stellt laut eigenen Angaben seit diesem Kindergartenjahr pro Gruppe eine Pädagogin, eine Helferin und eine zusätzliche Pädagogin zur Sprachförderung, welche die Kinder mit Sprachdefiziten außerhalb der Gruppe betreuen soll, zur Verfügung. Die Sprachförderung wird zukünftig ab dem dritten Lebensjahr beginnen. Zuvor gab es in manchen Gruppen aufgrund mangelhafter Sprachkenntnisse zwei Pädagoginnen. "Es ist nicht dasselbe, wenn es nur eine Pädagogin und eine Helferin gibt. Ich befürchte, dass die Integration darunter leidet", sagt der Vater.

Kosten von 220.000 Euro

Bürgermeister Andreas Rabl betont, dass es sich bei den Änderungen nicht um Einsparungen handelt. Die Ausgaben erhöhen sich laut Rabl um etwa 220.000 Euro pro Jahr, "wenn das Land Oberösterreich sein Versprechen der Subvention einhält". Der "Luxus" einer zweiten Pädagogin in manchen Gruppen habe nicht den gewünschten Erfolg in der Sprachentwicklung gebracht, da im letzten Schuljahr über 50 Prozent der Kinder in den ersten Klassen der Volksschule aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht in der Lage gewesen seien, dem Unterricht zu folgen.

Beschwerden auf Facebook

Zur Umsetzung des Konzepts müssen laut Stadtregierung insgesamt elf Helferinnen und drei Pädagoginnen neu aufgenommen werden. Rabl und Generationen-Stadträtin Margarete Josseck-Herdt beklagen, betroffene Eltern hätten aufgrund des Wegfalls der zusätzlichen Pädagogin in Gruppen mit mangelhaften Sprachkenntnissen auf Facebook viele Gerüchte über Einsparungs-Maßnahmen bei städtischen Kindergärten verbreitet. "Ich halte es für unverantwortlich, die Eltern unserer Kinder mit solchen Falschmeldungen zu verunsichern", sagt Josseck-Herdt.

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