Wels als Vorreiter in Sachen Transparenz
Als vierte Stadt Österreichs verfügt Wels nun auch über eine transparente Datenbank im Netz.
WELS. Als erste Nicht-Landeshauptstadt macht Wels ihre Subventionen transparent und stellt sämtliche Förderungen zur öffentlichen Einsicht ins Internet. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung und unter der Führung der Landeshauptstadt Salzburg umgesetzt. "Die Welser haben ein Recht darauf, zu wissen, was mit ihrem Steuergeld geschieht", so Bürgermeister Andreas Rabl. Die Bevölkerung hat nun die Möglichkeit, mit nur wenigen Mausklicks zu sehen, wo sämtliche Steuergelder der Stadt hin fließen, seien es Förderungen von Kultur- oder Sportvereinen oder auch in Form von Pflichtabgaben. Sensible Bereiche, wie etwa Namen der Mindestsicherungsbezieher, bleiben weiterhin geheim, aber die Datenbank soll eine Übersicht zeigen und mehr Fairness schaffen. Stadtrat Peter Lehner ist überzeugt: "Die Verwendung von Steuergeld verlangt Transparenz."
"Konkurrenzdruck wird steigen"
Die Datenbank sei leicht zu bedienen und biete einen guten Überblick. Vielen Vereinen, sei es im Sport oder im sozialen Bereich, ist es nicht möglich, ohne die Subventionen der Stadt Wels ihre meist ehrenamtliche Arbeit zu verrichten. In der Datenbank lasse sich nun mittels Filter und Kategorisierungen kinderleicht erschließen, welcher Verein Förderungen erhält und auch, ob diese eine Einmalzahlung für eine Veranstaltung sei oder eine laufende Zahlung. Dass das Magistrat durch diese Transparenz auch mit Kritik und Phrasen à la "wieso bekommt der mehr als ich" konfrontiert werden wird, scheint klar, dennoch stehe die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung über allem. Die Rechtfertigung vor möglichen Kritikern, sei dann die Aufgabe des jeweils zuständigen Referenten, der könne auch nachvollziehbar erklären, welches Projekt warum unterstützt wird. "Die Datenbank stellt alle Transfers der Stadt übersichtlich und nachvollziehbar dar", so Bürgermeister Rabl.
"Längst überfälliger Schritt"
Die SPÖ zeigt sich zwar erfreut über den digitalen Meilenstein, verweist aber darauf, dass dieser allerhöchste Zeit war. "Wir hätten uns das zwar früher gewünscht, sind aber froh, dass die Datenbank jetzt online ist", so Fraktionssprecher Stefan Ganzert. Die SP habe schon im vergangenen Jahr einen Dringlichkeitsantrag zum Thema gestellt. Auf der neuen Website kann man nun die Daten von 2015 und 2016 nachschlagen. Zu sehen ist das Ganze auf der KDZ-Seite www.offenerhaushalt.at oder auf der Seite der Stadt www.wels.gv.at.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.