Debatten um eine Deponie

Eine geplante Deponie in Götzens mit "Völser Beteiligung" sorgt in der Marktgemeinde für Diskussionen. | Foto: Archivbild
  • Eine geplante Deponie in Götzens mit "Völser Beteiligung" sorgt in der Marktgemeinde für Diskussionen.
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Eine Überraschung gab es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Völs für GR Franz Köfel (Liste Franz Köfel & Team) unter Punkt 7: Hier wurde von einer geplanten Bodenaushubschüttung im Bereich Vellenberg in Götzens berichtet. Betrieben soll die Deponie von der Fa. Plattner u. Co. Kalkwerk Zirl sowie von der Fa. Gruber Transport und Erdbau in Götzens betrieben werden. Der größte Grundeigentümer ist in diesem Bereich die Österreichischen Bundesforste – die Marktgemeinde Völs wäre mit zwei Grundparzellen betroffen. Dass es im Vorfeld keine Informationen gegeben hat, ärgert Franz Köfel ebenso wie die Völser Grünen.

Infoabend in Götzens

Genauere Informationen kann auch der Götzner Bürgermeister Josef Singer zum jetzigen Zeitpunkt nicht erteilen. Er ist aber mit dem Betreiber in Kontakt getreten und hat dafür gesorgt, dass die Causa nicht länger im Dunkeln bleibt: "Ich habe derzeit nur Kenntnis von eine Flugblatt, das im betroffenen Bereich verteilt worden sein und in dem mit falschen Zahlen argumentiert wurde. In Zusammenarbeit mit dem Betreiber gibt es daher am 6. Dezember einen Informationsabend für die Anrainer, die noch eine Einladung erhalten werden." Seitens der Gemeinde könne derzeit nur eines mit Sicherheit gesagt werden: "Eine Zufahrt für eine Deponie wird es im Bereich Vellenberg nicht geben!"

Abstimmung in Völs

Franz Köfel legt in Völs Zahlenmaterial, welches in der Gemeinderatssitzung verlautbart wurde, vor. "Im gegenständlichen Vertrag, über dessen Errichtung abgestimmt wurde (mit 16:3 Stimmen angenommen, die beiden Grünen-Mandatare und Köfel stimmten dagegen; Anm.), wird ausgeführt, dass auf Völser Gemeindegrund eine Baurestmassen- und Bodenaushub-Deponie mit einem Volumen von 400.000 Kubikmeter und einer Laufzeit über 20 Jahre errichtet werden soll. Dass ist aber nur der Anteil für die Völser Gemeinde. Die Bundesforstverwaltung stellt dafür eine noch viel größere Fläche zur Verfügung. Und die Zufuhr erfolgt über die Götzener Straße. Allein für die angeführten 400.000 m3 sind schon rund 80.000 LKW-Fuhren notwendig!"

Keine Notwendigkeit

Als  ausgebildeter Recycling- und Entsorgungstechniker spricht sich GR Franz Köfel gegen eine Deponie aus:  "Baurestmassen sind recycelbar und mit Bodenaushub sollen in jener Gemeinde, in welcher er anfällt, Geländeunebenheiten ausgeglichen werden. Deshalb besteht überhaupt keine Notwendigkeit für derartige Deponien. Des Weiteren wird der Materialeingang in solchen Deponien nicht lückenlos kontrolliert und es tun sich da verschiedene Möglichkeiten auf, die zwar nicht vorkommen müssen, aber können. Negativbeispiele dazu gibt es in Tirol genügend." Niemand könne erwarten, dass er wider besserem Wissen der Errichtung dieser Deponie zustimme, so Köfel weiter, für den ein solches Projekt "überflüssig wie ein Kropf" ist.

Geheimbund

Franz Köfel: "Bemängeln muss ich in diesem Zusammenhang auch die Informationspolitik gegenüber der Bevölkerung. Diese soll nach Meinung der Gemeindeführung wohl erst dann informiert werden, wenn bereits die ersten Lkw fahren. Wie damals bei den Flüchtlingen. Die wohnten bereits in Völs und dann kam die Informationsveranstaltung für die Bevölkerung. Die Völser Gemeinde wird langsam geführt wie ein Geheimbund."

Keine Geheimnisse

Diesen Vorwurf will der Völser Bürgermeister Erich Ruetz nicht kommentarlos hinnehmen: "Es ist schade, dass hier nur polemisiert anstatt sachlich argumentiert wird. Die Gemeinde Völs hat hier keine Parteienstellung und kann ein solches Projekt aller Voraussicht nach gar nicht verhindern. Die Entscheidung liegt bei der Behörde, wo die Unterlagen noch nicht eingereicht wurde. Die zusammen rund einen Hektar großen Grundparzellen sind vom Ortsgebiet aus nicht einsehbar. Der Beschluss wurde mehrheitlich gefasst!"

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