Spezielle Ausbildung
Eine integrative Lehre ohne Barriere

Beste Laune: Alexander Maurer, flankiert von Lehrherr Erwin Seidemann und Ausbildnerin Julia Rose. | Foto: Hassl
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  • Beste Laune: Alexander Maurer, flankiert von Lehrherr Erwin Seidemann und Ausbildnerin Julia Rose.
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Alexander Maurer aus Steinach am Brenner ist 17 Jahre alt. Er absolviert derzeit eine "Integrative Berufsausbildung" in der Bio-Gärtnerei Seidemann in Kematen/Völs und ist sich sicher: "Das ist für mich der richtige Lehrplatz!"

Aufgrund einer Lernschwäche zählt die Arbeit mit Bilanzen, Statistiken und allem, was mit "Schreibtischarbeit" zu tun hat, nicht zu Alexander Maurers Stärken. Diese liegen aber in der freien Natur, sagt der begeisterte "Holzarbeiter", den es auch als Ski- und Radfahrer "stets nach draußen zieht". Das Interesse am "Garteln" war immer schon vorhanden: "Ich bin schon als Bub zur Nachbarin gegangen und habe in deren Garten mitgearbeitet. Später durfte ich in einigen Betrieben schnuppern – unter anderem auch in der Bio-Gärtnerei Blumenpark Seidemann. Da habe ich dann gewusst, dass hier der richtige Platz für mich ist!"

Landschaftsgärtner

Im Rahmen der integrativen Berufsausbildung (IBA) fand Alexander Maurer in der Bio-Gärtnerei von Erwin Seidemann als Landschaftsgärtner-Lehrling Aufnahme. Julia Rose ist die Abteilungsleiterin im Bereich "Naturgarten und Pflege" und somit die Ausbildnerin: "Die Aufgaben reichen von der Gräberpflege über die Gestaltung von Kreisverkehren bis zur Bearbeitung von Gartenflächen, deren Größen keine Grenzen gesetzt sind. Alexander wird aber auch in der Gärtnerei beschäftigt und lernt dort alle Bereiche kennen!"

Verlängerte Lehrzeit

Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann blickt auf eine lange Tradition der Lehrlingsausbildung zurück. Die integrative Berufsausbildung, deren Lehrplan er auch in Zusammenarbeit mit der Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode in Hall entworfen hat und der inzwischen modifiziert wurde, bietet einen beruflichen Abschluss für Jugendliche mit besonderen Vermittlungshindernissen", informiert Erwin Seidemann. "Es gibt eine verlängerte Lehrzeit, die vier anstatt nur die sonst üblichen drei Jahre dauert. Außerdem sind in der Berufsschule nur die ersten beiden Klassen zu absolvieren, ehe eine eigene Abschlussprüfung wartet." Im Ausbildungsalltag sind die Kriterien ebenfalls klar: "Aufgrund der Lernschwäche findet eine gewisse Spezialisierung statt. Ein flottes Arbeitstempo sowie die Abläufe müssen gelernt werden."

Sichtbare Entwicklung

Nach dem erfolgreichen Lehrabschluss wird Alexander Maurer als "integrativer Facharbeiter" eine abgeschlossene Berufsausbildung aufweisen, die ihn von der "Hilfsarbeitertätigkeit" unterscheidet, so Erwin Seidemann. "Wenn er beispielsweise den Arbeitsplatz wechselt, ist ein klares Profil vorhanden – nämlich die Grundfertigkeit, alle vorgesehenen Tätigkeiten aufgrund seiner Ausbildung fachkundig auszuführen."

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge
Sowohl für den Lehrherrn als auch für den integrativen Lehrling steht fest: "Lehre ohne Barriere hat Zukunft!"

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