Erfolgreiche Integration mit HIPPY in Völs

Teilnehmerinnen am Projekt "Hippy Völs" mit "menschen.leben"-Hausbesucherin Güler Güngördü (re.) | Foto: privat
  • Teilnehmerinnen am Projekt "Hippy Völs" mit "menschen.leben"-Hausbesucherin Güler Güngördü (re.)
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

VÖLS (mh). Seit 2012 unterstützt das interkulturelle Bildungs- und Frühförderprogramm HIPPY auch in Völs Eltern mit Migrationshintergrund bei der frühen Förderung ihrer Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren. Acht Familien werden von einer Hausbesucherin des Vereins, die aus dem gleichen Kulturkreis kommt wie die Familien, regelmäßig besucht und begleitet. Sie bringt die HIPPY Lernhefte und Geschichtenbüchlein wöchentlich zu den Familien nach Hause und gibt den Eltern – im speziellen den Müttern – viele Tipps, wie sie ihre Kinder ganzheitlich fördern und optimal auf die Schule vorbereiten können. Darüber hinaus treffen sich die Frauen zu Gesprächsrunden mit ExpertInnen zu verschiedenen Themen wie Erziehung, Bildung oder Gesundheit und lernen bei gemeinsamen Exkursionen das vielfältige Angebot ihrer Gemeinde besser kennen.

Besseres Deutsch
Seit Projektstart im Jahr 2012 fanden in Völs bereits 315 Hausbesuche statt. Eine teilnehmende Mutter erzählte der Hausbesucherin begeistert: „Seit ich mit meinem Kind die HIPPY Geschichtsbüchlein lese, hat es in der Nacht keine Albträume mehr.“ In nur einem Jahr verbesserten sich die deutschen Sprachkenntnisse von Mutter und Kind, es begannen einige Mütter zu arbeiten und viele vormals lernschwache Kinder bestanden den Schulreifetest auf Anhieb.

Beziehungsfördernd
Zusätzlich zu den Hausbesuchen lud die Hausbesucherin zu gemeinsamen Gruppenaktivitäten und ExpertInnen-Runden. So nahmen die Frauen bereits mehrere Male am interkulturellen Frauenfrühstück der ÖVP-Frauen in Völs teil, besuchten den Christkindlmarkt in Innsbruck und bereiteten sich gemeinsam auf eine Deutschprüfung vor. Auch an einem von „Avomed Tirol“ durchgeführten Ernährungsworkshop nahmen die Frauen teil, um ihren Kindern durch richtige Ernährung die besten Voraussetzungen mitgeben zu können. Volksschuldirektor Burkhard Mauler empfing die Mütter, um über den Schuleintritt der Kinder zu informieren und alle Fragen zu beantworten. „Ich finde es besonders wichtig und schön zu beobachten, wie HIPPY in Völs nachbarschaftliche Beziehungen fördert. Die Frauen haben durch ihre gemeinsamen Aktivitäten mehr Präsenz in der Gemeinde erhalten, und viele VölserInnen reagieren positiv auf ihre Integrationsbemühungen. Man traut sich nun eher, aufeinander zuzugehen und einander durch neugieriges Fragen besser kennen zu lernen.“ betont Mag. Birgit Hohlbrugger, Projektkoordinatorin für Tirol, den Mehrwert des Projektes.

Völserinnen werden HIPPY-Paten
So wurde im Zuge des HIPPY-Projektes auch ein Patensystem angeregt. Das bedeutet, dass sich einheimische Völserinnen bereit erklären können, jeweils einer HIPPY-Mutter ein wenig Zeit zu schenken und sie beim Deutschlernen, bei Behördengängen, beim Ausfüllen von Formularen usw. zu unterstützen. So zeigen die Völserinnen nach dem Motto „Frauen helfen Frauen“, wie Integration gemeinsam funktionieren kann!

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