Mutters/Götzens
Stellungnahmen der Bürgermeister zur Causa Bergbahnen

Der Betrieb der Muttereralmbahn ist auch weiterhin gesichert. | Foto: Hassl
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Über diverse Wortmeldungen, die die Causa Muttereralmbahn/Götznerbahn seit Tagen begleitet haben, zeigen sich die Standortbürgermeister Hansjörg Peer aus Mutters und Josef Singer in höchstem Maß verärgert!

Am Beginn der Causa stand der Wunsch des TVB, die Anlagen zu verkaufen. Dies lag auch im Interesse der Gemeinden Mutters und Götzens, wobei die emotionale Bindung natürlich wesentlich stärker ausgeprägt ist. „Als Kommunalpolitiker stand für uns im Vordergrund, dass die gesamten Bergbahnen wirtschaftlich in gute Hände kommen, die Nockspitzbahn auf Götzner Seite erhalten bleibt und die Verbindung mit der Axamer Lizum endlich zustande kommt“, so Bgm. Josef Singer.
„Ergo haben wir uns für diese Art der Ausschreibung samt Bieterverfahren entschieden. Alles wurde sehr seriös und professionell abgehandelt“, bekräftigen die beiden Bürgermeister unisono. Bgm. Hansjörg Peer präzisiert: „Ein wesentlicher Faktor war ein ausländischer, absolut unabhängiger Consulter, der als anerkannter Profi eine europaweite Ausschreibung vorgenommen hat. Die Kriterien waren mit uns klar abgestimmt. Sehr wichtig war dabei ein Mindestgebot. Die beiden lokalen Interessenten haben weder dieses Mindestgebot erfüllt noch waren sie bereit, übliche Bedingungen wie Bankgarantien oder Kontenoffenlegungen zu erfüllen.“

Tatry mountain resorts

… mit Sitz in der Slowakei habe in der anonymen Erstpräsentation nicht nur das beste Angebot unterbreitet, sondern generell alle Voraussetzungen erfüllt. Erst danach wurde offengelegt, wer hinter diesen Angeboten steht, um jegliche Meinungsbildung im Vorfeld zu unterbinden. Beide Bürgermeister sind sich einig: "Im Anschluss wurden die Verhandlungen aufgenommen, wobei darüber Stillschweigen vereinbart wurde. Die Bekanntgabe aller Details sollte erst erfolgen, wenn die Eigentümervertreter Mutters, Götzens und Innsbruck Tourismus die Vertragsmodalitäten festgelegt hätten.“ Deshalb wurden nach der Präsentation die Bürgermeistern Hansjörg Peer und Josef Singer sowie TVB-Obmann Karl Gostner beauftragt, die Details mit dem Bestbieter zu verhandeln und in eine Vertragswerk zu fassen.

Bgm. Hansjörg Peer ärgert sich über zahlreiche Wortmeldungen in den letzten Tagen. | Foto: Hassl
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Erschreckend und irritierend

„Leider mussten wir in den vergangenen Tagen feststellen, dass politisch motivierte Meinungsäußerungen wie z. B. „Ausverkauf der Bergbahnen an Ausländer“ etc. von einigen Medien transportiert wurden. Der daraus resultierende Schaden war beträchtlich,“ so der Mutterer Bürgermeister. „Das wurde sehr genau beobachtet und hat letztlich zu unnotwendigen Nachverhandlungen geführt. Es kann nicht sein, dass in Zeiten eines geeinten Europas und nach einer internationalen Ausschreibung auf jene, die vorgegebene Kriterien erfüllen, in derartiger Weise eingeprügelt wird. Alle inländischen Interessenten hatten dieselbe Chance, ein Angebot zu legen, das der Ausschreibung entspricht“, ärgert sich Hansjörg Peer. Josef Singer stößt ins selbe Horn: „Die Ausländerfeindlichkeit, die hier von einigen Politikern und auch von medialer Seite an den Tag gelegt wurde, irritiert mich sehr. Von einem Ausverkauf der Heimat kann ebenso keine Rede sein wie von einem Verscherbeln der Bergbahnen. Wir wollen ebenso wie der Bestbieter, dass unser Naherholungsgebiet im Winter wie im Sommer funktioniert, dass es sich rentiert und dass die Menschen – sowohl Einheimische als Gäste aus dem In- und Ausland – hier eine schöne Zeit haben.“

Ein Glücksfall

Faktum: Der mögliche Käufer hat einen Betrag geboten, der dreimal so hoch war wie jener des bestbietenden heimischen Interessenten. „Dazu kommt noch, dass Tatry mountain resorts nicht nur in Sachen Seilbahnen, sondern auch in den Bereichen Tourismus und Marketing ein echter Profibetrieb ist“, so Hansjörg Peer. „Mehrere Skistationen, Freizeitparks, Bikeparks, 14 Hotelbetriebe inklusive Thermalhotels sowie knapp 50 Gastronomiebetriebe und Bars zeigen die eindrucksvolle Qualität. Außerdem gibt es noch ein eigenes Kundenbindungsprogramm mit Kunden-Pass („GOPASS“; die Red.), welches von ca. zwei Millionen gut situierten Gästen genutzt wird und auch für den touristischen Flow im westlichen Mittelgebirge sorgen wird.“ Josef Singer assistiert: „Tantry mountain resorts erachte ich als einen Glücksfall. Abgesehen von jenen Bedingungen, die bereits erwähnt wurden, unterscheidet sich dieses Unternehmen in punkto Leidenschaft, Einsatz und Professionalität, mit der an diese Sache herangegangen wurde, deutlich von allen anderen!“

Sommerangebot & Zusammenschluss

Ein weiteres wichtiges Detail sei, dass dem Käufer auch das Sommerangebot sehr am Herzen liegt. Der Erhalt des Bikeparks Innsbruck mit Standort Mutters/Götzens sei dabei ebenso von größtem Interesse wie die Weiterführung der weltweit beachteten Großveranstaltung Crankworx. „Außerdem ist seitens Tatry mountain resorts auch vorgesehen, im guten Einvernehmen mit dem Nachbarskigebiet zu arbeiten und alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die lang ersehnte Verbindung Mutters/Götzens - Axamer Lizum gemeinsam bewerkstelligen zu können. Es besteht nun nach Jahren wieder fundierte Hoffnung und Zuversicht, dass die kleine Verbindung im Mittelgebirge wieder zum Thema werden kann. Das würde sowohl für Einheimische als auch für Gäste ein tolles und attraktives Pistenangebot eröffnen", so die beiden Bürgermeister.
Das geplante JUFA-Hotel bei der Talstation der Muttereralmbahn ist unabhängig vom künftigen Bergbahnen-Eigentümer voll auf Schiene. Wenn alles optimal läuft, soll das Hotel im Frühjahr 2023 in Betrieb gehen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht über die Details des Verkaufs:

Neue Perspektiven für Muttereralmbahn
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