Anzeige

Der grüne Daumen
Wie schmücke ich mein Haus für den Sommer 2023?

Der Meister der Balkonblumenpracht: Wer von ihm und seinen Team alles wissen will, muss in den Blumenpark kommen. | Foto: Thomas Geineder
  • Der Meister der Balkonblumenpracht: Wer von ihm und seinen Team alles wissen will, muss in den Blumenpark kommen.
  • Foto: Thomas Geineder
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Jedes Jahr stellt man sich die Frage, wie das Haus, der Balkon, die Terrasse denn im Sommer Blumen mäßig geschmückt sein soll.

VÖLS/KEMATEN. Bio-Meistergärtner Erwin Seidemann stellt eine Frage in den Raum: "Welche Pflanzen sollen mir und den anderen Betrachtern den Anblick verschönern?" Der Experte kennt natürlich alle Antworten und gibt auch gleich hier die richtigen Tipps. Zweifelsohne gehören Balkonblumen zu jenen Kulturgütern, die unser Land prägen. Wie kaum ein anderes Bundesland wird der Sommer so eng mit Tradition, alten Häusern, schöner Landschaft, herrlichen Bergen UND schön geschmückten Balkonen in Verbindung gebracht wie Tirol. Erwin Seidemann: "Dies sollten wir nicht nur bewahren, um den Gärtnern hierzulande das Überleben zu ermöglichen, sondern auch, um jenen Beitrag zu leisten, der unser Land so sehens- und beneidenswert macht."

Wachstums- und Blüherfolg

Das Schmücken der Balkone gehört nicht nur zum „guten Ton“, sondern macht jedem Einzelnen von uns Freude, wenn sich der Wachstums- und Blüherfolg einstellt. Dazu sind allerdings alljährlich einige Dinge zu berücksichtigen, die dem Hobby- und auch dem Profigärtner die Daseinsberechtigung geben. Schließlich sollte man jenes Maß an Sympathie und Respekt für die Pflanzen aufbringen, das ihnen nicht nur das Überleben, sondern auch das Gedeihen, noch dazu versehen mit dem Wort „prächtig“, ermöglichen!

Traditionelles und Neues mischen

Viele Balkonbesitzer sehen am Balkon „ROT“, was nichts anderes bedeutet, dass rote Pelargonien (u.a. "Balkonprinz" genannt) untrennbar mit ihrem Haus verbunden sein müssen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber vielleicht schaut man dann doch da und dort ein wenig über den Tellerrand hinaus.
"Pelargonien gehören zu unserer Tradition, fast so wie die Lederhos`n oder der Speck", weiß Erwin Seidemann: " Pelargonien fühlen sich in Tirol zwar sehr wohl, stammen aber eher aus trockenen und wärmeren Gefilden. Das Wohlfühlen beruht auf der Tatsache der warmen Tage und kühlen Nächte, verbunden mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit. Gießt man Pelargonien zu stark, so provoziert man ein Missverhältnis in der Pflanze und diese kann Auswüchse wie geplatzte Zellen (Korkflecken auf der Blattunterseite) bilden. Das Ausbrechen verblühter Blüten ist kein Muss, eher ein Soll! Ansonsten ist auch das wöchentlich 1-2-malige Flüssigdüngen über das Gießwasser eine Bedingung für üppiges Wachstum und freudiges Blühen."
Hauptgruppensind Steher, Halbhänger (gefüllt-blühende Hänger), „echte“ Halbhänger(z.B. Sorte „Rotkäppchen) und Hänger (Prinzess, Cascade).

"Bees Knees"

... ist auch die Grundvoraussetzung für Blüh- und Wuchskraft bei Hängepetunien (Surfinia), die am Balkon die zweite Hauptrolle spielen. "Die Farb- und Sortenpalette wird jährlich größer und sogar der Profi tut sich schwer, den Überblick zu bewahren. Soviel aber ist sicher: Das Farbspektrum ist schier unerschöpflich."
Heuer neu ist die reingelbe Hängepetunie mit dem lustigen Namen „Bees Knees“ (die Knie der Bienen). Letztes Jahr war eine Hängepetunie die Blume des Jahres, nämlich benannt nach Janine Flock „Pink Janine“, die alle Blumenfreunde begeistert hat. Die kleine Schwester dazu ist Mini-Vista, die genauso üppige Blütenschwaden macht, allerdings mit viel kleineren Blüten, dafür aber unzählige!

Balkonblume "Ronja"
Die heurige Balkonblume des Jahres ist benannt nach der Serientochter des TV-Bergdoktors, nämlich „Ronja“ (Forcher). "Es ist einmal ganz was anderes als die vorher genannten, nämlich eine Begonie, ebenso eine Traditionspflanze, aber in neuem Gewand, aktuell dem Farbtrend passend in Orange", sagt der Bio-Meistergärtner. "Diese Pflanze ist als Mischpartnerin für halbschattige bis hin zu teilweise sogar stark besonnten Balkonen gedacht. Sie ist sehr blühreich und anspruchslos, braucht allerdings noch die nötige Sonnenscheindauer für gute Entwicklung."

Weitere Blühwunder

... die teilweise auch schon als Balkonblumen des Jahres geadelt wurden und besonders gut  in Tirol gedeihen, haben sich bereits bewährt.

* Scaevola, die Fächerblume in Blau, Weiß oder Rosa, die als Bienenparadies bezeichnet wurde, ebenso wie die „Biene Maja“ Lobularia in Lila, Rosa und Weiß(Hauptfarbe), wo man schon ablesen kann, dass es wichtig ist, das Bienen- und Artenvielfalts-Thema auch Balkon fortzusetzen!

* Bidens (Goldmarie) – früher nur in Gelb, jetzt in Rot, Orange oder als eine entzückende zweifärbige „Tiger Bee“.

* Nemesien sind Pflanzen, die von der Insel stammen, wo es von Haus aus nicht so heiß wird wie in Süd- oder Mitteleuropa, weil diese besonders blühfreudig in höheren Lagen sind und dort mehr Blüten als Blätter in einer für England typischen, üppigen Art und Weise produzieren. Sie werden sogar auf Hüten gepflanzt, vielleicht auch dieses Wochenende bei Camilla?!:-)

Sonnenanbeter

Was vielen Pflanzen in der Vergangenheit den Rang abgelaufen hat, ist die Sundevilla, eine mit großen, glockenartigen Blüten in Rot, Rosa und Weiß behangene Pflanze, die Hitze und Trockenheit verträgt und mag.  Wie kaum eine andere hat sie mittlerweile in ganz Tirol Einzug hält. Im Osten lebt es sich für sie aber noch besser als bei uns. Hier tun sie sich mancherorts sogar schwer, heuer besonders, weil es Sonnenanbeter sind und wer weiß, ob sich die Sonne nochmals zeigt?

Blumenstrauß für Zuhaus'

Etwas, was man zunächst nicht mit Balkonblumen in Verbindung bringen würde, sind Gerbera, die ja eine der wichtigsten Schnittblumen sind. Experten nennen sie den „Blumenstrauß für Zuhaus`“, weil sie unzählige Blüten bei hoher Sonneneinstrahlung liefert und gleichzeitig absolut Regenverträglich ist, was bislang nicht der Fall war. Etwas Besonderes, dass man gerne mit schlichter Eleganz und gleichzeitig Farbenfrohheit verbindet!

Was Balkonblume braucht

Was brauchen Balkonblumen, egal, ob als Pelargonien/Surfinien-Balkon oder gemischt in vielen Farben und Sorten? Erwin Seidemann: "Gar nicht viel….!"

* Die richtige, GUTE Erde ist die Voraussetzung! Wir verwenden bei uns torffreie oder torfreduzierte Erde. Man soll an die Umwelt denken und die Moore schützen, die unser Klima „zurückschützen“, das sollte eigentlich in Kürze Standard sein. Wichtig ist es, dass es keine 08/15 Erde ist, die man nicht gut wiederbenetzen kann, wenn sie mal austrocknet. Devise: Qualitätserde vom Fachmann!

* Man kann im untergeordneten Maße auch die Erde von letztem Jahr bzw. seinen Hauskompost (der vollkommen durchgerottet sein muss) verwenden und einbauen – der Anteil sollte aber wirklich nur jeweils unter 10% liegen.

* Das Einmischen eines Dauerdüngers für die gute Grundversorgung ist unerlässlich, am besten verwendet man eine Handvoll Tiroler Schafwollpellets und mischt sie rein. Dazu dann einen guten Bio-Flüssigdünger verwenden, der ab sofort einmal wöchentlich, bei zügigem Wachstum auch zweimal wöchentlich über das Giesswasser verabreicht werden kann/soll.

* Alles in allem sind Balkonblumen „Kurzkulturen
“, die für einen Sommer das Bild des Balkons bestimmen und wofür man auch Geld ausgib. Dafür sollen sie auch entsprechend schön ausschauen und solcherart etwas zurückgeben. Der Reim des Tages: Wäre schade um die Fassade!

Schlusswort des Bio-Meistergärtners: "Ich hoffe, dass all diese Tipps für unser prächtigen blühenden Balkone hilfreich sind. Weitere Infos und natürlich alles für die beste Ausstattung sowie die Pfelge gibt es bei uns im Blumenpark zwischen Kematen und Völs."

Das könnte dich auch interessieren:

Auf gute Nachbarschaft mit der Mischkultur im Garten

Seidemann
GBG Seidemann GmbH
Michelfeld 7
6176 Völs - Kematen
Tel. +43 (0)512 30 28 00
office@blumenpark.at

Weitere Infos: www.blumenpark.at
Weitere Berichte aus der Region: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.