Mutters
Freizeitwohnsitze in der Oppositions-Kritik

MuttersPLUS-GR Klaus Hilber und seine Fraktion kritisieren den Umwidmungsantrag. | Foto: privat
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In der Februar-Sitzung des Gemeinderates in Mutters gab es eine Meinungsverschiedenheiten betreffend der Umwidmung einer Hotelfläche. Die Liste MuttersPLUS sah eine "Weichenstellung für Freizeitwohnsitze" und verwehrte dem Aniiegen als einzige Fraktion die Zustimmung.

Bereits bei der Errichtung des jüngsten Hotels in Mutters vor einigen Jahren ortete MuttersPLUS-Vorsitzender Klaus Hilber "Aufregung, weil dort zwei Wohnungen als Freizeitwohnsitze gewidmet wurden." Aktuell beantragte das benachbarte Hotel in derselben Straße die Errichtung von drei Freizeitwohnsitzen durch Aufstockung um zwei Etagen auf das bestehende Hotelgebäude.

Rückumwidmung

"Der Bürgermeister hat ins Treffen geführt, dass im Rahmen des letzten großen Hotelumbaus die Fläche in eine Sonderfläche Hotel umgewidmet worden sei und man schulde der Besitzerfamilie nunmehr die Rückumwidmung", kritisiert Klaus Hilber. "in einem Zeitungsinterview wurde dieser Sachverhalt vom Hotelbesitzer bestätigt." Der MuttersPLUS-Gemeinderat sieht es hingegen "als geradezu als normal an, dass ein Hotelbetrieb auf einer Liegenschaft mit der Sonderwidmung für Hotels betrieben wird" und erblickt keine besondere Situation.

Recherche

Hilber hat sich im Vorfeld der Sitzung bei der zuständigen Abteilung im Land Tirol erkundigt, weil seiner Meinung nach seit Monaten sehr viele Negativschlagzeilen rund um das Entstehen von Freizeitwohnsitzen im ganzen Land die Runde machen.  Die Experten im Landhaus stünden demnach dem Thema Freizeitwohnsitzen skeptisch gegenüber. „Mir wurde erklärt, dass es rundum zahlreiche Probleme gibt“, fasst Hilber zusammen, der "die „Büchse der Pandora“ als geöffnet sieht. "Es wird nicht mehr lange dauern, bis die nächsten gleichartigen Anträge kommen und die Antragsteller mit Hinweis auf die vergangenen Genehmigungen auf positive Erledigung pochen werden. Jetzt gibt es leider kein Zurück mehr."
Auf lange Sicht befürchtet er für den Hotelbetrieb mehr Probleme mit dem Freizeitwohnsitzen im gleichen Haus, weil erholungssuchende Urlauber und Partytouristen unter einem Dach wohnen werden. Klaus Hilber: "Die Grundpreise in Mutters sind sowieso schon enorm hoch und für Einheimische nicht mehr leistbar. So werden mit solchen Projekten immer mehr ausländische Konzerne Eigentum im Dorf erwerben. Wäre ich amtierender Bürgermeister, würde ich diese Wohnungen lieber der einheimischen Bevölkerung als dauerhaften Wohnraum zuführen!“

Die Spannungen im Mutterer Gemeinderat halten weiterhin an. | Foto: Hassl
  • Die Spannungen im Mutterer Gemeinderat halten weiterhin an.
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Negativentwicklung

Auch MuttersPLUS-Fraktionskollege Reini Huber glaubt, in solchen Umwidmungen eine Negativentwicklung für das Dorf zu erkennen: "Freizeitwohnsitze benötigen die volle Infrastruktur einer Gemeinde. Sie bringen zusätzlichen Verkehr in noch ruhige Wohngegenden und die örtlichen Vereine und Institutionen haben dadurch auch keine Vorteile. Hier gibt es keinen nachhaltigen Aspekt."
MuttersPLUS-Ersatz-GR Susanne Singer zeigt sich ebenso beunruhigt: "Natürlich weiß unsere Fraktion, dass die gesetzliche Obergrenze für Freizeitwohnsitze in Mutters derzeit noch lange nicht erreicht ist. Es ist aber wie beim Autofahren. Kein normaler Mensch lenkt sein Fahrzeug ständig mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit und orientiert sich bewusst nur an der gesetzlich zulässigen Obergrenze.“

Legitimer Antrag

„Das Hotel besteht seit vielen Jahrzehnten, im Zuge der Hotelerweiterung wurden mehr als 3.000 m² Baugrund in eine Sonderfläche Hotelbetrieb umgewandelt", argumentiert Bgm. Hansjörg Peer. Ich habe den Gemeinderat informiert, dass man diese Fakten dies bei der Entscheidung zum Widmungsantrag auf jeden Fall berücksichtigen sollte. Ein solcher Antrag ist legitim und impliziert keinen Verkauf an Ausländer – das hat auch die große Mehrheit im Gemeinderat so gesehen“.

Unverständlich

"In den letzten Jahren hat die Gemeinde Mutters viele richtungsweisende Projekte für „leistbares Wohnen“ verwirklicht", betont Bauauschuss-Obmann Michael Saischek. "MuttersPLUS hat sich bei allen Abstimmungen im Gemeinderat gegen diese Projekte ausgesprochen,und fordert nun einen sozialen Wohnbau in einem Hotelbetrieb." Schlussfolgerung des Obmanns: "Absolut unverständlich!"

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

MuttersPLUS-GR Klaus Hilber und seine Fraktion kritisieren den Umwidmungsantrag. | Foto: privat
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