Liftfusion: Köpfe nicht in den Sand stecken!

(mh). "Die Lizum steht nicht zur Disposition, weil dieses Gebiet für die Tourismusdestinationen Innsbruck und Westliches Mittelgebirge überlebenswichtig ist", legt sich Lizum-Vorstand Reinhard Wieser fest. Nach der Präsentation der Zwischenergebnisse der von Stadt, Land und TVB in Auftrag gegebenen Studie zum Skigroßraum Innsbruck ist auch für ihn klar, dass aktuell in den Skigebieten von Tulfes bis Oberperfuss Millionen (Glungezer, etc.) vernichtet werden und wurden. Die Betriebe haben ohne Weiterentwicklung auch bei maximalen Anstrengungen und äußerst sparsamer Führung sowie Investitionsstopp keine mittelfristige Überlebenschance. Dies liegt an getätigten Fehlinvestitionen und am viel zu geringen Kartenerlös, der um 40% unter dem Österreichschnitt liegt. Mit einem Durchschnittserlös von 14 Euro pro Tageskarte kann kein Skigebiet ohne öffentliche Förderungen überleben, geschweige denn ausbauen oder investieren!

Ernütchternde Ergebnisse
Für Wieser ist die Ist-Analyse in der Studie der Schweizer Firma Grischconsulta konstruktiv mit allen Beteiligten erarbeitet, sachlich fundiert sowie mit nachgewiesenen Zahlen unterlegt. "Die Ergebnisse sind für alle ernüchternd, allerdings dürfen die Köpfe deshalb nicht in den Sand gesteckt werden", so der Lizum-Vorstand. "Die erarbeiteten und vorhandenen Potentiale sind bei der bisherigen Berichterstattung zu kurz gekommen."

Konstruktiver Dialog
Wieser, der als Vertreter der Axamer Lizum an allen Besprechungen und Prozessen der Grischconsulta-Studie zum Skigroßraum teilgenommen hat, lobt den konstruktiven Dialog: „Es ist gut, alle Themen ohne Tabu anzusprechen, eine objektive Bestandaufnahme zu machen und mögliche Zukunftsperspektiven zu erarbeiten – ihre Einschätzung dazu ist uns Grischconsulta noch schuldig.“
Es sei wichtig, die Situation des Skigroßraums Innsbruck unbelastet und möglich objektiv auf der Basis von Fakten und nicht von Emotionen zu beurteilen", so Wieser weiter. "Emotionen und Kirchturmdenken sind leider die Ursache für die Misere, in der wir uns alle befinden. Es gilt, auf der Basis von objektiven Kriterien und der fundierten Analyse von Potenzialen, den Blick in die Zukunft zu richten."

Verwunderung
Die Reaktion von Dr. Peter Schröcksnadel verwundert Wieser umso mehr, als der Patscherkofel bisher konstruktiv an der Studie mitgearbeitet und, wie alle anderen, die erforderlichen Unterlagen beigebracht hat. Wieser: "Die Vertreter des Patscherkofels haben in keiner der Sitzungen die Grischkonsulta weder als inkompetent noch als ungeeignet bezeichnet. Alle zusätzlichen Vorschläge, gewünschten Zusatzprüfungen und Kritikpunkte wurden im Zuge der Studie bearbeitet, umgesetzt oder geklärt.. Es wurde sogar der Vorschlag des Patscherkofels, die Schließung jedes Skigebietes im einzelnen zu überprüfen inklusive der Axamer Lizum, angenommen und umgesetzt. Dr. Markus Schröcksnadel, sowie zwei weitere Vertreter der Patscherkofelbahn haben sachlich und konstruktiv mitgearbeitet. Umso unverständlicher sind die Aussagen von Prof. Peter Schröcksnadel."

Größtes Potential
Bei der Potenzialanalyse von Grischconsulta, die allen Teilnehmern bekannt ist und neben die wirtschaftlichen auch tourismus- und gesellschaftspolitische Aspekte wie Nachwuchsförderung umfasst, geht die Axamer Lizum klar als jenes Skigebiet mit dem größten Potenzial für die Zukunft hervor. Trotz der veralteten Anlagen hat die Lizum weitaus die meisten Gäste und die konstanteste Auslastung während der gesamten Wintersaison. Weiters liegt die Talstation auf 1.576 Meter und hat unbestritten die technische Möglichkeit, sich mit zwei anderen Skigebieten – der Mutterer Alm und der Schlick – zu verbinden. Wieser: "Die Verbindung mit der Muttereralm ist wirtschaftlich darstellbar und könnte ein möglicher Startschuss für weitere Investitionen sein – auch wenn dadurch nicht alle Probleme auf Seiten Mutters und der Axamer Lizum gelöst werden. Ein weiteres Zeichen für das Potential der Axamer Lizum liegt darin, dass sich der Tiroler Skilehrerverband entschlossen hat, sein neues und einziges Kompetenzzentrum mit ca. 100 Betten in der Lizum zu errichten, welches heuer am 29.11. feierlich eröffnet wird. Zudem erhielt die Axamer Lizum 2012/13 gleich mehrere Auszeichnungen."

Konkurrenzfähigkeit
Fazit von Reinhard Wieser: "Grischconsulta kommt ganz klar zum Ergebnis, dass mit der Verbindung Mutters – Axamer Lizum – Schlick und damit mit dem Stubaital die einmalige Gelegenheit eines international konkurrenzfähigen Skigebiets für das mittlere Inntal und die Olympiastadt Innsbruck besteht."

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