Wirtschaft
MPREIS Wasserstoff-Anlage vor Inbetriebnahme

- Projektinitiator Ewald Perwög: "Wir leisten mit dieser Anlage einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz."
- Foto: MPREIS
- hochgeladen von Manfred Hassl
Seit 2016 wurde geforscht und entwickelt, im März 2020 fand der Spatenstich am Völser Gießen statt, im März soll sie nun in Betrieb gehen: Europas größte Single-Stack-Elektrolyseanlage, die mithilfe von Ökostrom „grünen Wasserstoff“ produzieren wird.
„In den letzten Monaten haben wir zahlreiche Prüfungen durchlaufen, vor Kurzem hat uns der TÜV Austria grünes Licht gegeben. Sobald die letzten Genehmigungen und behördlichen Abnahmen erfolgt sind, werden wir mit der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs beginnen können. Damit starten wir in Völs die Produktion von grünem Wasserstoff“, erläutert Ewald Perwög (MPREIS).
Elektrolyseur
Im Herzstück der Anlage – dem sogenannten „Elektrolyseur” – wird Wasser mittels elektrischer Energie in seine Bestandteile zerlegt: Sauerstoff und Wasserstoff. Während der Sauerstoff zurück an die Atmosphäre abgegeben wird, wird der Wasserstoff in Spezialtanks gelagert. Dieser kann dann als Brennstoff für die Backöfen der Bäckerei Therese Mölk (statt Erdgas) oder als wertvoller Treibstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge (statt Diesel) verwendet werden. Das Besondere: In Völs produziert MPREIS sogenannten „grünen Wasserstoff”. Für die Elektrolyse kommt dabei ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz, die Produktion erfolgt also zu 100% CO2-frei.
Umweltschutz
Projektinitiator Ewald Perwög freut sich auf die Inbetriebnahme, denn: „Durch das Wasserstoff-Projekt treiben wir bei MPREIS die Dekarbonisierung unseres Unternehmens weiter voran. Das bedeutet, dass wir unseren CO2-Fußabdruck maßgeblich senken. Wir stellen binnen sieben Jahren unsere Lkw-Flotte komplett auf Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge um, die sicher und emissionsfrei unterwegs sein werden. Durch eine ausgeklügelte Abwärmerückgewinnung und durch den Einsatz von Wasserstoff in unserer Bäckerei sparen wir große Mengen an Erdgas ein. Dadurch leisten wir aktiv einen Beitrag zum Umweltschutz.“
Optimale Unterstützung

- Peter Gredler, Projektverantwortlicher und Leiter der TÜV Austria-Geschäftsstelle in Innsbruck
- Foto: TÜV
- hochgeladen von Manfred Hassl
... bei der Errichtung von Europas größter Single-Stack-Elektrolyseanlage erfuhr MPREIS auch von Österreichs führendem Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsdienstleister TÜV Austria. Der Fokus wurde hier naturgemäß auf sicherheitsrelevante Prozesse gelegt. „Wichtige sicherheitstechnische Einrichtungen konnten bereits im Zuge der Projektierungs- und Errichtungsphase umgesetzt werden, wodurch die Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage planmäßig stattfinden konnte“, sagt Peter Gredler, Projektverantwortlicher und Leiter der TÜV Austria-Geschäftsstelle in Innsbruck. „Die Prüfung erfolgte aufgrund optimaler Vorbereitung vor Ort ohne Probleme und konnte rasch abgeschlossen werden. Wir freuen uns sehr mit MPREIS, dass die Produktion von grünem Wasserstoff nun also beginnen kann, womit der Tiroler Nahversorger einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten wird.“
Drei Fragen an Projektleiter
Bezirkblätter: Herr Perwög, was ist das Besondere an diesem Projekt?
Perwög: MPREIS nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Einerseits sind wir das erste „Nicht-Technologie-Unternehmen“ Österreichs, das seine eigene Wasserstoff-Produktion startet. Weiters sind wir österreichweit die ersten, die Brennstoffzellen-Lkw auf die Straße bringen. Bereits im Sommer werden wir mit unseren ersten drei Wasserstoff-Lkw beginnen, unsere Märkte emissionsfrei zu beliefern.
Was sind die Herausforderungen rund um die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs?
Perwög: Wir nehmen hier in Völs eine Anlage in Betrieb, die in dieser Form eine echte Innovation ist. Bei den einzelnen Komponenten handelt es sich um ausgereifte, hochspezialisierte Technologie, die seit Jahrzehnten in der Industrie zum Einsatz kommt und höchste Sicherheitsstandards erfüllt. In ihrer Gesamtkonstruktion ist unsere Anlage aber einzigartig und wir werden bei der Inbetriebnahme selbst erstmals sehen, wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert.
Kann es zu Unregelmäßigkeiten kommen?
Perwög: Sicherheit hat oberste Priorität. Voraussetzung für die Inbetriebnahme ist die volle Funktionsfähigkeit aller Systeme und wir sind zuversichtlich, dass alles reibungslos zusammenspielt. An den ersten Betriebstagen kann es aber möglicherweise zu Unregelmäßigkeiten kommen, bspw. zu einem Fehlalarm. Man darf nicht vergessen, dass in der Anlage hochsensible Sensorik verbaut ist, die bei der kleinsten Unregelmäßigkeit Alarm schlägt. Das wäre aber per se nicht ungewöhnlich und wir sind darauf vorbereitet. Dazu hatten wir auch im Vorfeld einen sehr engen Austausch mit den Behörden und der Freiwilligen Feuerwehr Völs, bei der wir uns herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken möchten! Auch bei den Anrainern und Nachbarn bedanken wir uns für ihre Geduld und die Umsicht in den letzten Jahren. Wir freuen uns, dass nun alle Arbeiten abgeschlossen sind und es nun endlich los geht!




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