Grüne Kritik an Neugestaltungsplänen in Mutters

Die Grünen Mutters wollen der Dependance des ehem. Hotels Altenburg und dem Miethaus mehr Augenmerk widmen. | Foto: Grüne Mutters
  • Die Grünen Mutters wollen der Dependance des ehem. Hotels Altenburg und dem Miethaus mehr Augenmerk widmen.
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Die Meinung der Grünen Mutters zum Info-Abend in Mutters zum Thema Neugestaltung Dorfzentrum steht im Widerspruch zu den Aussagen von Bgm. Hansjörg Peer und seiner Liste "WIR Mutterer" (den Bericht dazu finden Sie HIER)
"Zur Verwunderung vieler anwesender Bürger waren bei der Veranstaltung insbesondere Ideen zur Gestaltung und Regelung des Verkehrs rund um den Dorfbrunnen gefragt", stellt Karin Flunger von den Grünen Mutters fest. "Erwartet hätten sich die BesucherInnen vielmehr eine Diskussion zum geplanten Großbauprojekt Dependance im Dorfzentrum.
„Es entstand der Eindruck, dass für den Bürgermeister und seine Fraktion die Meinung der Bürger zum Nebenschauplatz Dorfbrunnen gefragt war, nicht aber zum anstehenden Großbauprojekt, das den Dorfplatz nachhaltig und substantiell prägen wird.“

Beschlossene Sache

Dieses Bauprojekt war zum Zeitpunkt der Veranstaltung schon vom Mutterer Gemeinderat gegen die Stimmen der Oppositionsgruppen "Die Grünen Mutters" und "MuttersPLUS" beschlossen worden. Zwei im Besitz der Gemeinde befindliche Grundflächen mit insgesamt 969 m², auf denen derzeit die Dependance des ehemaligen Hotels Altenburg sowie ein Miethaus mit Apotheke stehen, sollen bis 2070 an den  Wohnbauträger Neue Heimat Tirol (NHT) verpachtet werden. Dieser plant dort ein fünfstöckiges Gebäude zu errichten, das 13 Wohneinheiten mit insgesamt 824 m² Fläche beinhaltet. Zudem soll es weitere 480 m² Mietfläche beinhalten, teils von der Gemeinde für die Musikschule anzumieten und teils für eine Apotheke und ein Café vorgesehen.

Kritische Sichtweise

Die Grünen Mutters sehen dieses Projekt sehr kritisch, sagt GR Johannes Fritz: "Eine Diskussion mit den Bürgern wäre auch zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll gewesen. Ich gehe davon aus, dass mit dem selben gemeinnützigen Wohnbauträger auch ein aus unserer Sicht wesentlich sinnvolleres Projekt für diesen zentralen Standort umgesetzt werden könnte. Unser Gemeindeamt entspricht schon längst nicht mehr dem Bedarf einer derart prosperierenden Gemeinde. Dieser Bedarf sollte bei der Nutzung dieser zentral gelegenen Fläche unbedingt im Vordergrund stehen. Stattdessen wird hier ein Prestigeprojekt der Gemeindeleitung verwirklicht, das diese gemeindeeigenen Grundstücke für mehr als 50 Jahre bindet und durch seine Dimensionierung das Ortsbild nachhaltig prägt. Zudem würde dadurch die ohnedies zunehmende Verkehrsbelastung im Dorfzentrum weiter erhöht, und das hausgemacht seitens der Gemeindeleitung."

Handlungsbedarf

Die Grünen Mutters begrüßen die Initiativen der Mutterer Gemeindeleitung für leistbares Wohnen und soziale Wohnbauprojekte – allerdings nicht im Dorfzentrum. Im Birchfeld werde derzeit ein umfangreiches soziales Wohnbauprojekt fertig abgewickelt und in Außerkreith sei das nächste Projekt in Planung, so die Grünen.
"Eine logische Folge der von der Gemeindeleitung forcierten Wohnbauprojekte ist ein zunehmender Bedarf an kommunalen Einrichtungen", gibt GR Johannes Fritz zu bedenken. "Bei den Bildungs-und Betreuungseinrichtungen besteht jetzt schon Platzmangel, der nur behelfsmäßig behoben werden kann. Wir sehen dringenden Bedarf für ein modernes, bedarfsorientiertes Gemeindezentrum, das für die nächsten Jahrzehnte Platz für die Verwaltung, nebst Bürgerservice, Kultur, Soziales und Bildung bietet. Die Option, eine oberhalb gelegene Grünflächen als Parkraum zu nutzen, ist eine ideale Synergie."

"Delikater Baurechtsvertrag"

Delikat sind aus der Sicht der Grünen Mutters auch im Baurechtsvertrag mit der Neuen Heimat enthaltene Klauseln. Silvia Flunger: "Der Vertrag enthält die Vereinbarung, dass der seitens des Bauträgers an die Gemeinde zu entrichtende Baurechtszins für den Zeitraum von 15 Jahren im Voraus als Einmalzahlung zu übermitteln ist. Andererseits übernimmt die Gemeinde für 480 m² Mietfläche samt den zugehörigen Autoabstellplätzen eine Mietausfallhaftung, und das für 52 Jahre. Offensichtlich stehen hier Kurzzeitinteressen im Vordergrund, wobei Langzeitbelastungen in Kauf genommen werden. "

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