Wiedner Pfarre St. Elisabeth: "Advent ist die lauteste Zeit im Jahr"
Für Gerald Gump ist es in diesem Jahr das erste Weihnachtsfest als Pfarrer in Wieden.
WIEDEN. Pfarrer Gump ist erst seit kurzer Zeit für die Pfarre St. Elisabeth zuständig - er hat sich aber bereits gut eingelebt:
Advent und Weihnachten - wie empfinden Sie dieses Fest?
PFARRER GUMP: Wenn man vom Advent als besinnliche Zeit spricht, dann ist eigentlich das Gegenteil die Realität: der Advent ist die lauteste Zeit im Jahr. Man sollte aber lieber aufmerksam werden und achtsam für die Wirklichkeit sein. Natürlich ist der Advent eine schöne Zeit. Aber ich möchte auch den Advent feiern.
Finden Sie, die Menschen feiern den Advent auf eine falsche Art?
Früher war der Advent eine Fastenzeit, um sich wieder auf sich zu besinnen. Heute benebeln sich die Menschen mit Punsch und der grellen Weihnachtsbeleuchtung. Man soll schon feiern - aber man sollte nicht versuchen, damit der Realität zu entkommen. Denn so schön Weihnachten auch ist, gerade am heiligen Abend entstehen die meisten Krisen.
Haben Sie dafür eine Erklärung?
Ich erkläre mir dies mit der Sehnsucht der Menschen, das Leben nach bestimmten Vorstellungen auszurichten. Für viele Menschen hält gerade zu Weihnachten die Wirklichkeit diesen Vorstellungen aber nicht mehr stand. Man sucht dann auch bei uns in der Pfarre um Rat. Wir helfen, so gut wir können.
Das ist Ihr erstes Weihnachtsfest in St. Elisabeth.
Das stimmt, ich bin erst vor zwei Monaten zum Pfarrer in St. Elisabeth ernannt worden. Davor war er 16 Jahre in Schwechat als Pfarrer tätig. Ich habe am 24. Dezember früher immer einige Familien besucht. Und auch die Dienststellen von Feuerwehr und Polizei, um auch bei denen sein zu können, die am heiligen Abend arbeiten müssen.
Werden Sie sich diese Bräuche auch in St. Elisabeth bewahren?
In St. Elisabeth ist der Advent anders, aber nicht weniger schön. Es hat bereits einen Weihnachtsmarkt der Pfarre gegeben, der mir gut gefallen hat.
Wie gestaltet sich für Sie der heilige Abend?
Der Nachmittagsgottesdienst am 24. Dezember wird mehr für die Kinder und Älteren sein. Die Christmette ist dann sicher wieder die am stärksten besuchte Messe im Jahr. Das ist für mich besonders schön zu sehen, dass es den Menschen immer noch ein Bedürfnis ist, in die Kirche zu gehen, ganz ohne Zwang, weil sie es wollen.
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