100.000 Carsharing-Nutzer in Wien: Car2Go und DriveNow auf der Überholspur

Zum Flughafen Wien verrechnet Car2Go eine extra Pauschalgebühr von 10 Euro. | Foto: Wikipedia/Von Solches
  • Zum Flughafen Wien verrechnet Car2Go eine extra Pauschalgebühr von 10 Euro.
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WIEN. Besitzen Sie noch, oder teilen Sie schon? 100.000 Wiener nutzen bereits das Carsharing-Angebot, besagt eine von der Stadt in Auftrag gegebene Studie. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es 10.000 – mit anderen Worten: Die Nutzung hat sich in sechs Jahren verzehnfacht.

Drei Anbieter stellen in Wien 1.197 Fahrzeuge zur Verfügung: Car2Go (700 Autos), DriveNow (430 Autos) und ZipCar (67 Autos). Während die ZipCars auf fixen Parkplätzen stehen, werden die Anderen als sogenannte "Free Floating-Angebote" geführt: Im Geschäftsgebiet des Anbieters kann das Auto auf jedem regulären Parkplatz abgestellt werden. Angemietet wird ausschließlich auf Minutenbasis: 0,31 Cent bezahlt man für einen Smart von Car2Go, 0,34 Cent für einen BMW oder Mini von DriveNow. Für beide Angebote fallen keine Fixkosten an.

Das Angebot von Car2Go (linker Ausschnitt) und DriveNow (rechts) in der Wiener Innenstadt:

Im urbanen Raum fragen sich immer mehr Menschen: Warum ein Jahresgehalt für einen Privat-PKW ausgeben, für die Erhaltung extra bezahlen, auf Serviceintervalle achten? Neben dem breiten Öffi-Angebot hat insbesondere der technologische Fortschritt der letzten fünf Jahre und der Siegeszug der Smartphones das Teilen von Fahrzeugen ungemein erleichtert. Dessen sind sich auch die großen Automobilhersteller bewusst. So sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Eröffnung der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt: "Diese digitale Transformation ist bei uns in vollem Gange. Mercedes-Benz wandelt sich vom Automobilhersteller zum vernetzten Mobilitätsanbieter, wobei der Mensch – als Kunde und Mitarbeiter – immer im Mittelpunkt steht."

Man will Mobilität anbieten, statt Neuwagen verkaufen. Letztere verkaufen sich nämlich immer schlechter – der Absatz sinkt gerade bei jenen Kunden, die traditionell Geld dafür ausgegeben hätten: Männer zwischen 25 und 35 Jahren mit hohem Bildungsniveau und relativ hohem Einkommen. Genau die sind es jedoch, die in der aktuellen Studie über Carsharing in Wien als die größte Gruppe der Carsharing-Nutzer aufscheinen. Das Auto hat als Statussymbol anscheinend ausgedient.

Billiger als Taxi oder Privat-PKW

Unter anderem sind es Jungunternehmer aus der Start-up-Szene, die den Privat-PKW einer beinharten Kosten-Nutzen-Rechnung unterziehen. Startup-Gründer Christoph Schnedlitz: "Ich habe kein Auto, weil ich es zu selten brauche. Nach Graz fahre ich mit dem Zug, da kann ich auch arbeiten. DriveNow ist praktisch wenn man einen größeren Einkauf macht oder an einen Ort muss, wo die Öffi-Anbindung eher schlecht ist. Eine Fahrt ist zwar recht teuer, aber günstiger als das Taxi und als ein privater PKW sowieso." In dieselbe Kerbe schlägt Thomas Primus, Gründer des Wiener Start-Ups FoodNotify: "Ich nutze beide, Car2Go für kurze Strecken und DriveNow für längere. Bei mir sind die vor allem geschätzt, wenn ich in Deutschland unterwegs bin – das funktioniert mit einer App anstandslos." Car2Go lässt sich europaweit nutzen – Berlin, Stockholm oder London: ein Fahrzeug steht am Flughafen immer bereit. Die grenzenüberschreitende Flexibilität wird geschätzt.

Carsharing nach Bezirken

Dabei ist Carsharing in Wien eindeutig eine innerstädtische Entwicklung: In den Bezirken 1 und 3 bis 9 nutzen derzeit 12,14 Prozent der Bevölkerung das Angebot. In den Bezirken 10, 11, 13, 14, 19 und 23 sinkt der Anteil auf 5,57 Prozent. Nach Liesing erstreckt sich das Geschäftsgebiet der Anbieter jedoch gar nicht. "Warum ich Car2Go nicht nutze?", sagt eine Liesingerin. "Weil ich nicht kann!". In Meidling, Rudolfsheim, Ottakring, Hernals, Währing, Leopoldstadt, Brigittenau und jenseits der Donau liegt der Anteil der Nutzer bei rund sieben Prozent. Gerade in den Flächenbezirken wird auch das Geschäftsgebiet der Anbieter dünner. "Ich nutze Car2Go oft und gerne, ärgere mich aber darüber, dass gerade in der flächenmäßig großen Donaustadt immer weniger Stellplätze zur Verfügung stehen. Meiner Meinung nach lässt man sich dadurch viel Geschäft entgehen", sagt der Donaustädter Mario S.

Die positive Wirkung auf die Stadt? Laut der aktuellen Studie ersetzt ein Carsharing-Fahrzeug bis zu fünf Privat-PKW. Dabei werden in Wien jährlich 44 Millionen Pkw-Kilometer eingespart, was in etwa 7.000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß bedeutet. Als Konkurrenz für den öffentlichen Verkehr sehe man das Angebot jedoch nicht. Im Gegenteil: So sei Car2Go oder DriveNow lediglich eine ergänzende Mobilitätsdienstleistung, die kaum für Routineewege genutzt werde: Zu Fuß, mit den Öffis oder mit dem Fahrrad seien viel genutzte Alternativen.

Die Autoren der Studie empfehlen, Carsharing aus der "akademischen Ecke" zu holen, und auf eine breitere Nutzerbasis zu stellen. Mit Free-Floating-Angeboten könnte das besser gelingen. "Carsharing ist die Mobilitätsversicherung und keine Konkurrenz für den öffentlichen Verkehr, sondern eine wichitge Ergängzung. Jetzt geht es darum, das Angebot zu erweitern", sagt Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne).

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