Bezirksparlament
Ein Airship für die Wieden
Bei der Juni-Sitzung sprießen im Bezirksparlament die Ideen für den lokalen Klimaschutz.
WIEDEN. Am 13. Juni tagte das Wiedner Bezirksparlament. Fächer in unterschiedlichsten Farben waren bei über 30 Grad Außentemperatur und schlechter Klimatisierung im Amtshaus das Accessoire der Stunde. Je nach Fraktion und Modebewusstsein kamen die praktischen Luftwedler in unterschiedlichsten Farben – von Grün über Rot bis zum Regenbogen.
Wer keinen Fächer dabei hatte, musste sich mit Ausdrucken der 44 zur Abstimmung gebrachten Anträge begnügen, um für Luftzirkulation zu sorgen. Es ist daher vielleicht nicht verwunderlich, dass sich manche von diesen mit Vorschlägen für eine Verbesserung des Klimas im Bezirk befassten.
• Mobil für das Klima
Seit 11. Juni ist im Museumsquartier eine mobile, mit Wald bepflanzte Klimainstallation aufgestellt. Dieses sogenannte "Airship.01" soll die Temperatur in seinem Umfeld auf natürliche Weise um bis zu sechs Grad senken und somit für Abkühlung sorgen können. "Gute Idee", dachte sich die Bezirks-ÖVP und forderte Ähnliches für den vierten Bezirk, etwa auf dem Südtiroler Platz oder dem Karlsplatz. Derselben Meinung waren auch alle übrigen Bezirkspolitiker – die Resolution wurde einstimmig angenommen.
• Hitzeinseln auswerten
Auch den Vertretern von Neos stand der Schweiß auf der Stirn, vor allem in Gedanken an den Hitzesommer 2018. Niemals zuvor wurden so viele Tage mit Temperaturen über 25 Grad gemessen. Weil alles dafür spricht, dass es heuer so weitergeht, bittet Neos in einem Antrag um die Übermittlung von Daten zum Thema "urbane Hitzeinseln" aus dem Büro von Umweltstadträtin Ulli Sima. So soll der Bezirk etwa durch Baumpflanzungen vorplanen können. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
• Unterirdisch abkühlen
Die Grünen treibt die Hitze derweil in den Untergrund, genauer gesagt in die U1-Stationen Taubstummengasse und Südtiroler Platz. Weil diese schattig und verhältnismäßig gut durchgelüftet sind, schlagen sie die Errichtung von Sitzbänken in den Zwischengeschoß-Ebenen der Stationen vor, um so vor allem älteren Menschen oder Eltern mit kleinen Kindern Rastmöglichkeiten zu schaffen. Der Bezirk sprach sich einstimmig für diese Idee aus.
• Hände weg vom Wasser
Im Sommer soll man viel trinken, sagen alle Experten am laufenden Band. Die Wiedner SPÖ treibt aufgrund des "Ibiza"-Videos, im welchem der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) die mögliche Privatisierung der Wasserversorgung in den Raum stellte, die Angst um. In einem einstimmig beschlossenen, von der SPÖ eingebrachten Resolutionsantrag spricht sich der Bezirk Wieden deshalb nun dafür aus, "die Trinkwasservorräte vor jeder Form der Privatisierung" zu schützen.
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