Friseur auf der Wieden
Ein Künstler mit der Schere

Bobby Vasilevs Vater war ebenfalls Friseur. Nach 27 Jahren Haareschneiden in Bulgarien lebt Vasilev nun seit 2016 in Wien. | Foto: Kautzky
  • Bobby Vasilevs Vater war ebenfalls Friseur. Nach 27 Jahren Haareschneiden in Bulgarien lebt Vasilev nun seit 2016 in Wien.
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Friseur Bobi Vasilev hat in Bulgarien 27 Jahre lang Haare geschnitten. Seit 2016 lebt er auf der Wieden.

WIEN/WIEDEN. "In meiner Heimatstadt Burgas gab es noch keine Friseurschule, als ich jung war. Als endlich eine aufsperrte, war ich unter den ersten Schülern", erzählt der 53-jährige Friseur Bobi Vasilev, der in Bulgarien aufgewachsen ist. "In der Friseurschule waren dann fast nur Frauen. Abgeschlossen haben vier Männer und von denen sind nur zwei tatsächlich Friseure geworden – einer davon war ich."

Das Friseurhandwerk ist ihm quasi in die Wiege gelegt worden, denn schon seine Mutter war Friseurin. "Sie hat nur Kinder geschnitten. Ich habe mir das Handwerk früh von ihr abgeschaut und schon meinen Freunden die Haare geschnitten, als ich noch in der Schule war. Es waren immer alle zufrieden." Daran hat sich bis heute nichts geändert: "Oft haben sich Kunden bedankt und gemeint, dass sie bei Bobi nicht so oft wiederkommen müssen, weil die Frisur und auch die Haarfarbe sehr lange halten", erzählt eine ehemalige Kollegin, die gerade zu Besuch ist. "Viele sagen über ihn, er sei ein Künstler mit der Schere." Am liebsten ist ihm auch der klassische Scherenhaarschnitt. "Den beherrschen heute nur mehr wenige Friseure wirklich gut. Die meisten schneiden nur noch mit der Maschine."

Drei Jahrzehnte Erfahrung

Als selbstständiger Friseur ist Vasilev seit drei Jahren im Salon VIP Place of Beauty in der Weyringergasse 32 tätig, der dank seiner Schnittkunst als "Top Rated Salon 2019" ausgezeichnet wurde. Auch seine Frau, sein Sohn und die Familienkatze sind mit ihm nach Österreich mitgekommen. Warum er nach 27 Jahren Friseurpraxis in Bulgarien nach Wien gezogen ist? "Meine Frau und ich wollten eine Veränderung, hier im 4. Bezirk habe ich sofort als Friseur weitermachen können."

Es gibt dicke und dünne Haare

Ob es bei den Kunden Unterschiede zwischen Bulgarien und Österreich gibt? "Die Haare meiner Kunden in Bulgarien sind viel dicker. Es könnte damit zusammenhängen, dass die meisten Leute dort dunkles Haar haben, das grundsätzlich dicker ist als helles Haar." Und sonst? "Gerade Frauen kommen in Bulgarien viel öfter zum Friseur, oft zweimal in einer Woche. In Österreich kommen sie zwar regelmäßig, aber eben seltener."

Vasilevs Traum ist ein eigener Friseursalon: "Irgendwann werde ich einen aufsperren. Ob in zwei Jahren oder später, ist nicht wichtig. Entscheidend ist, dass die Kunden zufrieden sind, weil sie von mir einen Haarschnitt bekommen, der zu ihrem Haartyp und ihrer Persönlichkeit passt."

Sein Deutsch ist, gelinde gesagt, noch verbesserungswürdig, "aber meine Kunden verstehe ich immer." Allerdings käme es wegen kultureller Unterschiede manchmal zu lustigen Situationen: "In Bulgarien bedeutet es Ja, wenn man den Kopf schüttelt und Nicken bedeutet Nein. Die Kunden verstehen oft nicht gleich, dass eh alles in Ordnung ist, wenn sie sagen 'Bobi, kannst du so oder so schneiden' – und ich schüttle dann den Kopf."

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