Weyringergasse
Hier stinkt es zum Himmel
Die Bewohner der Weyringergasse klagen über Hundeurin an den Hausfassaden. Schilder sollen Abhilfe schaffen.
WIEN/WIEDEN. Wer in den vergangenen Tagen durch die Weyringergasse spaziert ist, hat sie vielleicht schon gesehen: kleine, weiße Schilder, auf denen Hundebesitzer darum gebeten werden, die Hauswände "nicht als Toilette zu benutzen".
"In den 20 Jahren, in denen wir in diesem Haus leben, hat es immer das Problem gegeben, dass Hunde ihr Geschäft an unserer Hausfassade verrichten. Seitdem das strenger geahndet wird, ist es zumindest mit dem Kot besser geworden. Das gilt aber nicht für den Urin", erinnert sich ein Bewohner des Hauses Weyringergasse 29.
Da er und seine Ehefrau Angst vor einer möglichen Anfeindung durch Hundebesitzer haben, möchten sie anonym bleiben. "Manchmal pinkeln sie auch einfach in den Eingang oder auf die Stiegen. Je wärmer das Wetter ist und je weniger es regnet, desto mehr stinkt es. Wir können wegen des Geruchs nicht einmal ein Fenster zum Lüften öffnen", führt seine Ehefrau weiter aus.
Gefahr für Hausfassade
Deswegen haben sich die Bewohner dazu entschlossen, die Schilder anzubringen. Nur wenige Tage später ist das Nachbarhaus in der Weyringergasse 29 ihrem Beispiel gefolgt.
"Wir haben uns nicht abgesprochen. Ich habe die Schilder gesehen und mir gedacht, dass ich das auch machen sollte, weil das bei uns genauso ein Problem ist", erklärt der Nachbar, der diese angebracht hat.
Auch er bevorzugt es, anonym zu bleiben. "Die Hausfassade wird durch den Urin der Hunde vollkommen zerstört. Unser Hausbetreuer musste immer wieder die Straße spülen, um den Urin und dessen Geruch loszuwerden." Man hätte auch versucht die Hunde von den Wänden fernzuhalten, in denen man Apfelessig oder Salz auf diese streute - ohne Erfolg. Ob die Schilder in den vergangenen Tagen eine Verbesserung bringen werden, darüber sind sich die Bewohner nicht einig.
Kommt bald eine Lösung?
Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) sagt, dass sie noch keine Beschwerden über das Problem in der Weyringergasse erreicht hätten. "Es hat in den vergangenen Jahren in der Kolschitzkygasse ein ähnliches Problem gegeben, weil diese auf dem Weg zum Alois-Drasche-Park liegt. Das haben wir damals mit einem Projekt lösen können. Kinder haben Zeichnungen von angeleinten Hunden gemalt, mit der Bitte, dass Hundebesitzer darauf achten sollen, wo ihre Tiere ihr Geschäft verrichten. Die Bilder haben wir rund um den Park aufgehängt", erklärt Halbwidl. "Mir liegt das friedliche Miteinander im Bezirk am Herzen."
Die MA 48 – Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark verweist darauf, dass alles, was die Hausmauern betrifft, Aufgabe der Hausverwaltung sei. Manche Bewohner hoffen, dass sich das Problem durch die neuen Bäume in der Weyringergasse lösen lassen wird.
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