WWF und Naturschutzbund warnen
Luchs in Österreich ist vom Aussterben bedroht

Hierzulande ein seltenes Bild: Eine Luchsmutter mit Jungtier. | Foto: Staffan Widstrand / WWF Canon
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Maximal 39 heimische Luchse machen derzeit wenig Hoffnung auf Arterhalt. In den nächsten Jahren könnten die Tiere gänzlich in Österreich verschwinden.

ÖSTERREICH. Die Naturschutzorganisationen WWF Österreich und der Naturschutzbund Österreich warnen vor einer Zukunft ohne Europas größter Katzenart in Österreich. Obwohl seit den 1970ern die einst ausgerotteten Luchse erfolgreich wiederangesiedelt wurden, stagniert ihre Zahl derzeit auf sehr niedrigem Niveau. Denn maximal 39 heimische Tiere leben in kleinen, voneinander isolierten Populationen, die kaum Nachwuchs hervorbringen. Da die Luchse durch Inzucht genetisch verarmen, droht in den nächsten Jahren ein Rückgang und im schlimmsten Fall ihr gänzliches Verschwinden. „Die Zerschneidung von Lebensraum verhindert, dass einzelne Luchse zur Fortpflanzung zueinander finden. Fälle von Wilderei wiederum dezimieren die isolierten Populationen. Wird dieser Teufelskreis nicht durchbrochen, stehen die Tiere vor dem gleichen Schicksal wie der Bär, der seit 2011 in Österreich als ausgerottet gilt“, warnt Christian Pichler, Artenschutzexperte des WWF Österreich.

Karte der Luchsvorkommen in Österreich | Foto: WWF

Noch gibt es drei heimische Luchsvorkommen: Im Norden des Landes hat Österreich einen Anteil an der grenzüberschreitenden böhmisch-bayerisch-österreichischen Population. Davon konnten laut WWF 23 Luchse in Österreich nachgewiesen werden. Die Region um den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen beherberge eine bedrohte Population von derzeit sechs Tieren. Das Vorkommen einiger weniger Luchse in Vorarlberg ist eine Folge einer sich langsam ausbreitenden Population in der Ostschweiz. Ein Überleben der Luchse in Österreich könne nur dann gelingen, wenn die kleinen Populationen mit Aussiedlungsprojekten unterstützt und infrastrukturelle Hindernisse abgebaut werden, fordert Lucas Ende vom Naturschutzbund Österreich.

Maßnahmen zur Rettung des Luchsbestands

Obwohl es in Österreich geeigneten Lebensraum und Wildtiere als Beute für den Luchs gibt, scheitere ein Wachstum des Bestands an fehlenden bundesländerübergreifenden Maßnahmen. „Für die heimischen Luchse ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie werden etwa 10 Jahre alt. Nur vier bis fünf Weibchen bringen im Schnitt jeweils zwei Jungtiere pro Jahr zur Welt. Doch lediglich jeder vierte Jungluchs erreicht auch das Erwachsenenalter. Gelingt es nicht für wesentlich mehr Nachwuchs zu sorgen, ist der Fortbestand des Luchses in Österreich bald Geschichte“, warnen Pichler und Ende.

Eine Zerschneidung der Lebensräume des Waldbewohners, etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete, müsse durch bessere Raumplanung verhindert und durch den Bau sicherer Querungsmöglichkeiten überwunden werden. Illegale Verfolgung soll als Straftat konsequent verfolgt und bestraft werden, fordern der WWF und der Naturschutzbund.

Hierzulande ein seltenes Bild: Eine Luchsmutter mit Jungtier. | Foto: Staffan Widstrand / WWF Canon
Foto: H. Glader / 4nature
Foto: H. Glader / 4nature
Karte der Luchsvorkommen in Österreich | Foto: WWF

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