Zum alten Knopfkönig
Schrutka führt den Wiedner Traditionsbetrieb fort
Seit nunmehr drei Jahren betreibt die Schneiderin Martina Schrutka das Geschäft "Zum alten Knopfkönig". Sie führt dabei die über 180-jährige Tradition von dem originellen Gründer Alois Frimmel in der Wiedner Hauptstraße 34 fort.
WIEN/WIEDEN. Auf dem dunkelgrünen Schild im Eingangsbereich steht zwar immer noch sein Name, aber Alois Frimmel ist schon lange nicht mehr in dem kleinen Geschäft in der Wiedner Hauptstraße 34 anzutreffen. 1844 gegründet und 1878 von Frimmel unter dem Namen "Zum alten Knopfkönig" eröffnet, ging das Geschäft in den vergangenen Jahrzehnten durch viele verschiedene Hände, bevor es 2019 an seine aktuelle Besitzerin Martina Schrutka gefallen ist.
"Ich hatte eigentlich nicht vor, mich selbstständig zu machen. Es ist mir mehr oder weniger passiert", erinnert sich die gelernte Schneiderin. "Ich bin in das Geschäft hineingegangen und habe beim Plaudern mit der damaligen Besitzerin erfahren, dass sie eine Nachfolgerin suchte. Ich wollte nur einen Knopf kaufen und bin mit 8.000 Knöpfen hinausgegangen." Was Schrukta am "Zum alten Knopfkönig" besonders gut gefallen hat, war, wie lange es das Geschäft schon gab.
Shopping, aber offline
Das hat dazu beigetragen, dass sie kaum etwas am Sortiment oder dem Angebot verändert hat. "Das Einzige, was ich dazugenommen habe, ist Wolle. Hier gibt es viele besondere Knöpfe, die aus Naturmaterialien wie Holz, Nuss, Leder oder Kokosnuss sind."
Selbst wenn ein Kunde mal einen Knopf aus einem bestimmten Material oder in einer bestimmten Form, die sie gerade nicht im Geschäft anbietet, braucht, sorgt sie dafür, dass er ihn bald erhält.
Deswegen, aber auch weil es sich beim "Zum alten Knopfkönig" um eine alteingesessene Institution im Bezirk handelt, zieht das Geschäft nicht nur Kundinnen und Kunden von außerhalb der Bezirksgrenzen, sondern auch der Stadtgrenzen an. "Die Kundinnen und Kunden kommen sehr oft gezielt zu mir", erzählt die gelernte Schneiderin. Sie möchte dieses Verhalten fördern und appelliert deswegen immer wieder daran, sich die Zeit zu nehmen, um lokale Geschäfte zu besuchen, anstatt im Internet einzukaufen.
Alt und lokal gehört unterstützt
"Es ist wichtig, dass die Menschen in Geschäfte gehen, auch wenn es nur für kleine Dinge wie einen halben Meter Gummi oder einen Knopf ist. Man kann sich hier aber auch einfach nur informieren", so Schrutka. Für sie ist es wichtig, dass der "Zum alten Knopfkönig" auch nach ihrer Zeit weiterhin offen bleiben und in allen handwerklichen Fragen für seine Kundinnen und Kunden da sein wird.
"Ich hoffe, dass ich irgendwann nicht die letzte Verkäuferin sein werde", bekräftigt die Besitzerin. Aber bis sie sich Sorgen um eine mögliche Nachfolge machen muss, wird es noch eine Weile dauern. Bis dahin beschäftigt sie sich lieber mit hübschen Knöpfen, bunten Stoffen und Nadelwerk.
Zur Sache: "Zum Alten Knopfkönig" in der Wiedner Hauptstraße 34 hat Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Nähere Informationen zu dem Geschäft findet man telefonisch unter 01/5879268, per Mail an office@knopfkoenig.at oder auf der Website https://www.knopfkoenig.at/.
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