Trauer in der Goldenen Kugel
Roland Zemla, der Betreiber des Traditonsgeschäfts in der Wiedner Haupstraße, ist völlig überraschend verstorben.
WIEDEN. Der Schock und die Trauer sind groß. Am 14. Juni ist Roland Zemla, der Inhaber des Eisenwarenhandelsgeschäft "Zur goldenen Kugel" völlig unerwartet im Alter von 53 Jahren verstorben. "Am Montag ist Roland auf der Straße zusammengebrochen, und wir habe ihn ins Spital gefahren. Er hatte eine Thrombose im Bein. Obwohl er im Krankenhaus bestens versorgt war, hat sich die Thrombose gelöst und er ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verstorben", erzählt Rosemarie Zemla, die Schwester des Verstorbenen.
Roland Zemla hinterlässt neben seiner Familie eine Ehefrau. "Roland hatte immer ein offenes Ohr für jeden und war für die Familie und die Mitarbeiter da. Man konnte alles von ihm haben. Nur um sich selbst hat er sich zu wenig gekümmert", so Rosemarie Zemla traurig.
Leben für die Firma
Rosemarie Zemla hat gemeinsam mit ihrem Bruder in der "Goldenen Kugel" gearbeitet. Die Stammkundendatei umfasst etwa 12.000 Personen. Trotzdem wird sie das Unternehmen mit den sechs Mitarbeitern - darunter ein Lehrling - aber nicht weiterführen. "Ich habe familiäre Verpflichtungen und auch nicht das Wissen, das mein Bruder hatte. Er hat sein Leben der Firma gewidmet, meist war er 70, 80 Stunden hier. Das kann und will ich auch nicht", so Zemla. Was aus der "Goldenen Kugel" wird, ist noch ungewiss. "Es gibt Interessenten, aber aufgrund der derzeitigen Lage liegt alles noch im Ungewissen. Es wäre schön, wenn das Geschäft so bestehen bleiben würde.".
Roland Zemla hat das Unternehmen selbst seit 14 Jahre geführt. "Es war ein Zufall. Mein Bruder wollte sich selbstständig machen, mit einem Karniesen-Geschäft. Ein Berater bei der Wirtschaftskammer hat ihm aber von der 'Goldenen Kugel' erzählt, und dass das Geschäft zu haben wäre. Er hat sich dann dafür entschieden und Anfang Juni 2003 eröffnet. Und er hat viel Zeit, Liebe und Herzblut investiert", so Zemla. Er war der Meinung: „Ein Geschäft mit diesem Bekanntheitsgrad darf nicht einfach sterben.“. Bleibt zu hoffen, dass auch der nächste Betreiber so denkt. Denn immerhin blickt das Unternehmen auf eine Lange Tradition zurück. So ist der Hausname mehr als 400 Jahre alt, und der behördlich eingetragene protokollierte Firmenname der Eisenhandlung "Zur goldenen Kugel" besteht seit 1868.
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