Wieden
Verein M.U.T. rettete mehr als 55 Tonnen an Lebensmitteln
- Mit einer Kiste Kartoffeln macht man im s'Häferl Suppe für zwei Tage. Das Essen geht an obdachlose und bedürftige Menschen.
- Foto: Verein M.U.T.
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Lebensmittelverschwendung ist eine Problematik in Österreich, die sich trotz diverser Anstrengungen noch nicht in den Griff kriegen lässt. Anstatt sein übrig gebliebenes Essen in den Müll zu werfen, kann man sie auch an den Verein M.U.T. spenden.
WIEN/WIEDEN/MARGARETEN/MARIAHILF. Bis zu 133 Kilogramm genießbare Lebensmittel werden in einem österreichischen Haushalt jedes Jahr weggeschmissen. Das sind zwischen 250 und 800 Euro, die jährlich im Müll landen. Das ergab eine Studie der BOKU im Auftrag des WWF Österreich im Jahr 2020.
Der Wiedner Verein M.U.T. ist sich dieser horrenden Zahlen bewusst und versucht stattdessen zu retten, was zu retten ist. So konnte der Verein, der sich an der Grenze zwischen dem 4. und 5. Bezirk befindet, im vergangenen Jahr etwa 55.203 Kilogramm Lebensmittel vor der Tonne bewahren. Im Jänner und Februar 2023 waren es bereits 1.200 Kilogramm.
Vom Vierten in den Sechsten
Der Großteil des geretteten Obstes, Gemüses und Co. geht an den eigenen Gratis-Sozial-Greißler auf der Rechten Wienzeile sowie ans Refugium, eine Notunterkunft des Vereins mit sechs Wohnungen für Alleinerziehende.
- Nur im Jänner und Februar 2023 konnte der Verein in der Rechten Wienzeile 36 bereits 55 Kilogramm Lebensmittel retten.
- Foto: foodsharing e.V.
- hochgeladen von Hannah Höber
Der Rest geht an diverse soziale Organisationen, die M.U.T. seit fünf Jahren regelmäßig beliefert, etwa "s’Häferl", ein Armen- und Obdachlosenwirtshaus in Mariahilf. "Wir sind in der glücklichen Lage, ausreichend Lebensmittel zu retten, um auch andere Organisationen daran teilhaben zu lassen", freut sich Gregor Reulens, Leiter der Lebensmittelrettung von M.U.T.
Suppe für zwei Tage aus einer Kiste Karotten
Jeden Donnerstag bringen Mitarbeiter von M.U.T. Lebensmittel zum "s’Häferl", die die Leiterin Elisabeth Guttmann dann verkocht. "Als Ausspeisung für Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, bedeutet eine Kiste Kartoffeln dann Karottensuppe für zwei Tage", erklärt Guttmann. "Die Spenden des Vereins M.U.T. sind für uns sehr wertvoll, besonders aktuell. Wir haben gegenüber dem Vorjahr 20 Prozent mehr Menschen, die bei uns essen.“
Der Verein M.U.T. ist immer auf der Suche nach großzügigen Produzenten, Firmen und Supermärkten, die seine Arbeit mit Lebensmitteln unterstützen möchten. Dazu kann man sich per E-Mail an lebensmittel.vz@verein-mut.eu wenden.
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