Grüne Power für die Wieden
Barbara Neuroth wurde zur Bezirksvorsteher-Stellvertreterin gewählt
Bei der Wahl zum Bezirksvorsteher schafften es die Grünen nun auf Platz zwei, und Barbara Neuroth ist nun hinter SP-Vorsteher Leo Plasch die neue Frau an der Bezirksspitze. Die engagierte Politikerin stellte sich der BZ zum ausführlichen Interview.
BEZIRKSZEITUNG: Frau Neuroth, wie lange leben Sie schon auf der Wieden?
BARBARA NEUROTH: „Vor über 30 Jahren, als Schülerin der damaligen HBLA am Wiedner Gürtel, kam ich in den Bezirk und bin vom 14. eingependelt.
Seitdem schätze ich die kurzen Wege hier und lebe sehr gerne und privilegiert mitten in der Stadt, wo ich hauptsächlich mit dem Rad unterwegs bin.“
BZ: Was hat Sie zu einer politischen Laufbahn bewogen?
NEUROTH: „Grünwählerin war ich immer schon. Aber oft braucht es ja einen unmittelbaren Anlass, um politisch aktiv zu werden. Bei mir war es gemeinsam mit anderen engagierten Nachbarn aus dem Grätzel die Gründung der BürgerInneninitiative zur Erhaltung des Wirtschaftskammer-Parks. Wir wollten uns nicht damit abfinden, dass der WK-Park einer riesigen Tiefgarage geopfert werden sollte. Dass jetzt, nach der teuren Generalrenovierung der WK der Park für die Bevölkerung geschlossen ist, ist ein schwerer Schlag für uns.“
BZ: Sie sind seit 15 Jahren bei den Wiedner Grünen, was hat sich verändert?
NEUROTH: „Bei der Wahl 1996 hatten die Grünen 16 Prozent und stellten fünf von 40 Bezirksräten. Inzwischen stehen wir bei 28 Prozent, und nur noch 285 Stimmen haben uns von der Mehrheit getrennt. Wir haben einen hervorragenden Draht zur Bevölkerung.“
BZ: Was möchten Sie im Bezirk zukünftig ändern?
NEUROTH: „Da gibt es sehr vieles. Mich stört zum Beispiel, dass es zwischen dem hippen Naschmarkt und der noblen karlsplatznahen Gegend ein gewaltiges Gefälle gegenüber dem Gürtel und dem Umfeld des Hauptbahnhofs gibt. Diese beiden Bezirksteile sollen wieder zusammenwachsen.“
BZ: Wie könnte es auf der Wieden in zehn Jahren aussehen?
NEUROTH: „Die Umweltzone ist innerhalb des Gürtels eingeführt, es gibt spürbar weniger Verkehr, weniger Lärm und Abgase. Die Öffis fahren in dichteren Intervallen, das Elisabethviertel ist über die Argentinierstraße mit einem Elektrobus erschlossen. Und es gibt etliche Citybike-Standorte. Von jedem Punkt des Bezirks sieht man Grün, es gibt einen Indoor-Spielplatz, im Mittersteig-Theater gibt es Theateraufführungen … Und das sind nur einige meiner Visionen für den Bezirk.“
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