Regenbogenparade 2016: 130.000 Teilnehmer setzen ein Zeichen für Toleranz und Liebe.

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1996 fand in Wien die erste Regenbogenparade, die österreichische Version des Christopher Street Day, statt. Namensgeber war übrigens Mario Soldo, ein Pionier der Wiener Drag-Szene. Der Ansturm auf die Parade ist 20 Jahre später weiterhin ungebrochen. 130.000 Teilnehmer feierten letzten Samstag unter dem Motto „Grenzen überwinden“ bei der insgesamt 21. Parade am Ring. Inmitten lauter Musik-Trucks, schriller Party People und ernster Botschaften.

Eine Gruppe präsentierte beispielsweise in einem Flaggenmeer über 70 Staaten, in denen Homosexualität illegal ist und man bei Überführung sogar mit Todesstrafen rechnen müsse Erschreckend ist auch die Statistik, dass im Jahr 2015 28 % der Wiener LGBT´s mit Gewalt und Diskriminierung im öffentlichen Raum konfrontiert wurden. Im Mittelpunkt vieler Trucks stand auch das vor einer Woche verübte Massaker in Orlando, bei dem in der renommierten Gay Bar „Pulse“ 49 Menschen durch einen 29jährigen Attentäter ermordet wurden und dessen Motive noch immer nicht restlos aufgeklärt sind.

Die Parade führte wegen einer parallelen „Jesus“-Demo dieses Jahr in Fahrtrichtung rund um den Ring, dann vorbei beim Museumsquartier und hinter dem Rathaus zum Siegmund Freud-Park vor der Votivkirche, wo die Abschlusskundgebung und die Celebration stattfanden. Mit dabei u.a. die Organisatoren von der HOSI Wien, der Club Kreativ, die Libertine-„Pferdchen“, das Szene-Lokal „Why Not“, H.A.P.P.Y. mit eindringlichen „Homophobie tötet“-Schildern, ein housiger Chaya Fuera-Wagen, der trendige Almdudler-Truck mit den Gay-Lesbian-Pärchen und wie jedes Jahr die Szene-Ikone Hermes Phettberg.

„Die Grünen andersrum“ bildeten den Abschluss, Neos Wien-Chefin Beate Meinl-Reisinger begleitete zu Fuß das pinke Einhorn. Indirekt dreifach vertreten: Die SPÖ – mit einem eigenen Truck, ÖBB-Sattelschlepper und Bundeskanzler Kern, der als erster amtierender Regierungschef bei der Regenbogenparade eine Rede hielt und dabei für Toleranz, Offenheit und Gewaltfreiheit eintrat. Chapeau, ändert aber nichts daran, dass die Gleichstellung der Homosexuellen in Österreich aufgrund der politischen Verhältnisse derzeit nicht umsetzbar ist.

Dies ist insofern traurig, als man in anderen europäischen Staaten wie England, Irland, Spanien oder Belgien viel liberaler denkt und agiert. Dort wurde die Zivilehe bereits für Schwule und Lesben rechtlich zugelassen. In Österreich existiert derzeit das in vielen Fällen diskriminierende Rechtsinstitut der „eingetragenen Partnerschaft“. 417 eingetragene Partnerschaften wurden im Jahre 2015 begründet, davon 166 in Wien. Und wem würde wirklich eine Perle aus der Krone fallen, wenn man auch in Österreich die Ehe für alle öffnen würde ?

www.oliverplischek.at

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