Wien Museum: Bürgermeister verordnet Nachdenkpause
Karlsplatz oder Hauptbahnhof? Der Streit um den Standort des Wien Museums geht weiter.
Jetzt hat Bürgermeister Michael Häupl allen Beteiligten eine Nachdenkpause verordnet und eine eigene Koordinationsstelle ins Leben gerufen.
Alles ist offen
"Der Bürgermeister bremste Stadtrat Mailath-Pokorny ein. Es soll noch eine Überprüfung geben, alles ist offen", so Karlsplatz-Befürworter Klaus Werner-Lobo (Grüne) zur bz-Wiener Bezirkszeitung.
"Das ist Blödsinn, einbremsen tut man einen Zug. Ich finde es aber gut, dass der Bürgermeister gesagt hat, schaut euch das noch einmal genau an. Für mich ist der Karlplatz die beste Lösung", kontert SPÖ-Bildungssprecher Ernst Woller.
Wollers Engagement für den Beibehalt des "gut funktionierenden Museums" am Standort Karlsplatz stößt bei seinem Parteikollegen Andreas Mailath-Pokorny auf wenig Gegenliebe. "Jeder kann frei seine Meinung äußern, ob diese gut ist, ist eine andere Frage", kommentiert Mailath-Pokornys Pressesprecherin Gerlinde Riedl.
Keine Präferenzen
Das Gerücht, dass Wiens oberster Kulturchef gemeinsam mit der Favoritner SP-Gemeinderätin und Kanzlergattin Martina Ludwig-Faymann den Neubau am Hauptbahnhofgelände fördere, versucht Riedl zu entkräften. "Das stimmt nicht. Es gibt keine Präferenz. Der Stadtrat ist für beide Projekte offen. Es betreiben nur so viele Lobbying für den Karlsplatz. Es geht hier um eine gleichwertige Darstellung beider Projekte. Man muss auch den Mut haben, etwas Neues anzugehen", erklärt Riedl.
Baubeginn 2019
Tatsächlich haben sich in den letzten Wochen und Monaten neben Museumschef Wolfgang Kos viele Fachleute für einen Neubau am derzeitigen Standort Karlsplatz ausgesprochen.
Bei einer von Mailath-Pokorny einberufenen Enquete mit 40 Experten stimmten zwei Drittel pro Karlsplatz. Derzeit prüft die Stadtbaudirektion beide Projekte. Mit einem Ergebnis ist laut Riedl "in absehbarer Zeit" zu rechnen. Ein Baubeginn wird für 2019 prognostiziert.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.