Naschmarkt: Stand auf Zeit
Bei Wiedervergabe werden zwei Naschmarktstände nur mehr befristet wiedervermietet.
„Ich arbeite seit 50 Jahren auf dem Markt. Es hat nie Probleme gegeben. Jetzt, wo ich in Pension gehen will, heißt es, dass es nur noch befristete Verträge für Nachmieter gibt. Da wird es schwierig, jemanden zu finden“, erzählt Andjelka Grkinic, die gemeinsam mit ihrem Mann einen Stand bei der Schleifmühlbrücke am Naschmarkt betreibt.
Michael Horak, Leiter Gruppe Märkte (MA 59), erklärt, dass von den 120 Marktständen, die es derzeit am Naschmarkt gibt, nur die beiden im Bereich der Schleifmühlgasse von der Befristung betroffen sind. Und das solange, bis die Planungen bzw. die Umsetzung für die Schleifmühlbrücke beendet sind.
Weitergabe unmöglich
Grkinic fühlt sich jedenfalls von der Stadt im Stich gelassen: „Wir hatten einen Nachmieter gefunden. Die Übernahme hätte am 1. Juli stattfinden sollen. Aber zwei Tage vorher hat mir das Marktamt mitgeteilt, dass es Probleme gibt.“
Die Übernahme wurde abgesagt. „Jetzt bin ich gezwungen zu arbeiten, ohne zu wollen, und niemand kann mir sagen, wie lange noch“, sagt Grkinic.
Marktamt handelt „seriös“
Es wäre unseriös vom Marktamt, Stände unbefristet zu vergeben, bis nicht geklärt ist, was mit der Schleifmühlbrücke passieren wird“, sagt Johannes Lingenhel von der IG Naschmarkt. Derzeit werden von der Politik mehrere Szenarien für die Schleifmühlbrücke diskutiert: die Brücke könnte zum Marktgebiet werden, oder jedenfalls für Autos gesperrt. „Das ist eine politische Entscheidung“, sagt Lingenhel. In spätestens zwei Jahren soll die Sache entschieden sein. „Bis dahin will ich niemanden ins Messer laufen lassen.“
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