Grüne fordern Witterungsschutz für Sperl
"Lasst das Sperl nicht im Regen stehen" – die Grünen fordern eine Abdeckung zum Schutz vor der Witterung.
WIEDEN. Vor der Sperl-Ruine herrscht gespenstische Ruhe. Der Abriss des Biedermeierhauses in der Karolinengasse 13 wurde gestoppt, das Gebäude seitens der MA 19 für erhaltungswürdig erklärt. Eine Besichtigung zeigt: Ein Teil des Hauses ist beinahe völlig zerstört, das Dach abgedeckt. Doch im Inneren ist es noch einigermaßen intakt. Sogar Lampen hängen noch.
Nun steht aber die Frage im Raum: Wie geht es jetzt weiter? Wird der Eigentümer Berufung einlegen? Die Grünen setzen sich weiterhin vehement für den Wiederaufbau ein. Um den "natürlichen Abriss" so weit wie möglich zu stoppen, fordert man nun ein professionelles Abdecken der obersten Geschoßdecke. So soll das Haus vor Regen, Sturm oder Hagel geschützt werden. Man nehme eine dauerhafte Schädigung der Bausubstanz in Kauf, heißt es.
Kampf um Erhalt
Neben der Abdeckung fordern die Grünen auch weitere Untersuchungen die Statik betreffend – aus Sicherheitsgründen. "Das Haus ist fast 200 Jahre alt", erklärt Bezirks-Vize Barbara Neuroth. "Wir kämpfen dafür, dass es wieder aufgebaut wird."
Eine Aufstockung – jedoch in Maßen – wäre für sie vorstellbar. "Wer weiß, vielleicht bekommt man dann sogar einen Architekturpreis, wie für das Hotel Triest", wirft Bezirksrat Manfred Itzinger ein. Eines ist sich Neuroth sicher: "Es gäbe ein ganz anderes Wohngefühl als in einem Neubau." Wie lange es noch dauern wird, bis entweder abgerissen oder doch aufgebaut wird, das weiß keiner. Auch der Name des Eigentümers bleibt unter Verschluss. "Es gibt Gerüchte, aber nichts Definitives", so Neuroth.
Trotz des Zustandes des Gebäudes lassen sich die Grünen nicht unterkriegen. "20 Jahre sind wir nun schon in der Bezirkspolitik. Und wir haben so einiges erlebt, was unmöglich schien", bekräftigt die Bezirksvorsteher-Stellvertreterin. "Ich bin keine vehemente Denkmalschützerin, aber es geht um die Stimmung, um das, was Wien ist", so Neuroth weiter.
Situation umzumutbar
Eine gänzlich andere Meinung zur Causa vertritt Bezirks-Chef Leo Plasch (SPÖ): "Wenn man sich einen Aufbau wünscht, wird man wohl auf Granit beißen. Das ist reine Fantasie. Am Ende wird wohl abgerissen werden."
Plasch hofft, dass eine Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, zumindest rasch kommt. Denn die jetzige Situation – da sind sich alle einig – ist wirklich nicht zumutbar.
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