Wenn der Foodstylist das Grillkotelett zum Fotomodell macht

Foodstylist Franz Karner mit einer fototauglichen Quiche nach eigenem Rezept.
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  • Foodstylist Franz Karner mit einer fototauglichen Quiche nach eigenem Rezept.
  • hochgeladen von Maria-Theresia Klenner

WIEDEN. Styling ist alles - dieser Spruch trifft nicht nur auf Personen zu, sondern auch auf Nahrungsmittel. Unter dem Motto "Das Auge isst mit" ist eine eigene Berufssparte damit beschäftigt, Essen appetitlich zu designen - für die Kamera wohlgemerkt, nicht für den Gaumen. "Food Stylisten gibt es schon lange. Allerdings hat sich das Profil extrem gewandelt und ist mittlerweile ein eigener Berufszweig geworden", erklärt der Wiedner Foodstylist Franz Karner, der für Fotostrecken in diversen Kundenmagazinen großer Supermarktketten und Gourmet-Zeitschriften ebenso seine Gerichte fototauglich macht wie für Großkunden wie Fastfoodketten und Tiefkühlanbieter.

Richteten einst die Hersteller ihre Produkte für den Fotografen her, sind seit Jahrzehnten Personen aus dem Koch- oder Grafikbereich für die optimale Anpreisung der Waren für Werbung tätig. "Dabei handelt es sich um echte Lebensmittel, unsere Fotomotive sind nicht zu verwechseln mit Fake Food im asiatischen Raum. In Japan werden seit den späten Achtzigern Mahlzeiten aus Dingen wie Wachs hergestellt und in Vitrinen ausgestellt, um ausländische Küche den Gästen zu beschreiben", so Karner, der seit 2004 als selbstständiger Food Stylist tätig ist. "Was bei uns fotografiert wird, ist wirklich zu essen. Allerdings ist das appetitliche Aussehen wichtig, daher bekommt etwa gegrilltes Fleisch mit einem Honig-Wasser-Gemisch einen Glanz und Vieles wird kürzer gegart. Auch Würze wäre der Optik abträglich. Besonders schwierig sind Backwerke, da diese nicht genau vorherstimmbar sind." Die "Fotomotive" werden von Karner meist daheim vorgekocht, oft nach eigenen Rezepten.

Verschlungenes Motiv

Ist die Mahlzeit von der Oberen Wieden sicher an das Set gelangt, lauern allerdings weitere Gefahren: "Es ist schon vorgekommen, dass der Kunde oder jemand von der Agentur Sachen isst, die noch nicht fotografiert wurden. Ungefragt zuzugreifen ist nie eine gute Idee, da ich öfter mit Stecknadeln arbeite - auch hier sind schon Mißgeschicke geschehen."

Schwierig sind laut Karner, der sein Jus-Studiums an den Nagel hängte und stattdessen mit einem außerordentlichen Kochlehrabschluss sein Hobby zum Beruf machte, enge Vorgaben des Kunden. "Bei Fotostrecken in Magazinen kann ich oft Vorschläge abgeben und nach meinen eigenen Rezepten kochen. Als Vorgabe werden Produkte genannt, die der Einkauf featuren will und ich verwenden soll. Fotos für Verpackungen sind hingegen richtig schwierig." Das Produkt, Dosensuppen oder aus der Kühltruhe, appetitlich anzurichten, ohne sich zu weit vom Original zu entfernen, bezeichnet Karner, der für namhafte Restaurants in der Küche stand, als Blutgrätsche. "Ich hatte schon den Auftrag, eine Wildpilzsuppe ohne Pilze zuzubereiten - das war mein schwierigster Auftrag. Die Kunden sind teils extrem überrascht, wie ihr Produkt aussieht."

Atmosphäre mit Personen, Holztisch und Kräutern

Ebenso wichtig wie das Produkt ist in Magazinen die stylische Aufmachung. Diese ist wie alles der Mode unterworfen. "Die Bilder im redaktionellen Bereich müssen heute authentisch sein. Die Mahlzeit darf angebrannte Stellen haben und es müssen unbedingt Personen in einer Fotostrecke vorkommen. Es werden wie in einer Reportage Geschichten erzählt, das Essen wird von einer Hand auf den Tisch gestellt und es muss eine Atmosphäre geschaffen werde." Dafür sind Requisiten sehr wichtig. War bis vor Kurzem noch Vintage mit Omageschirr der letzte Schrei, ist nun Naturkeramik und Steingutsachen, die keine perfekte Form haben, gefragt. Auch Backpapier darf als Unterlage für gebackenes dienen. Grobe Holztische, gerne auch im Freien, runden mit Wildkräutern die modernen Bilder ab.

Wer als Foodstylist nicht mit der Mode geht, ist in der Branche schnell verschwunden. "Die Foodstylisten in Wien kann ich an einer Hand abzählen. Unsere Aufträge bekommen wir meist durch Mundpropaganda, wobei wir untereinander kein Konkurrenzdenken haben und auch schon einmal einen Kollegen bei Zeitnot empfehlen", so Karner, der Wert auf "gewachsene Foodstylisten legt. "Seine Sporen muss man sich verdienen und aus einschlägigen Bereichen kommen. Das Blogger-Genre hat mit unserem Beruf nichts zu tun."

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