Flashmob gegen Homophobie: Frauen küssten vor der Uni
Die ÖH setzte am Mittwochnachmittag mit einem Flashmob ein Zeichen gegen Homofeindlichkeit.
WIEN. Dass beinahe 300 Facebook-Zusagen noch lange kein Großevent in der realen Welt ausmachen, zeigte sich am Mittwochnachmittag beim von der ÖH organisierten "Kuss Flashmob" vor dem Hauptgebäude der Universität Wien.
Unter dem Motto "Love is never wrong! Küssen gegen Homofeindlichkeit" wollte man alle leidenschaftlichen Küsser und Küsserinnen dieser Stadt auf den Stufen der Uni versammeln, um kollektiv ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Gefolgt waren dem Aufruf schließlich nur rund 50 Personen. Unter der vor dem Haupteingang gehissten Regenbogenfahne küssten sich schließlich auf Kommando von Organisatorin Karin Stanger etwa sieben weibliche Pärchen. Unter Journalisten war die Erwartung naturgemäß groß: Auf jedes Pärchen kam auch ein Pressefotograf.
Lesbisches Pärchen verwiesen
Stein des Anstoßes war der letztwöchige Eklat um ein von der Uni-Security des Platzes verwiesenes lesbisches Pärchen. Der Kuss war angeblich nicht angebracht und zu anstößig. Just an jenem Ort, wo sich jeden Mittwoch Burschenschafter zum so genannten "Burschi-Bummel" treffen, so die Kritik der ÖH.
Ursprünglich war der Flashmob zur selben Zeit wie das Burschenschafter-Treffen angesetzt worden, was jedoch auf Facebook zu vehementer Kritik führte. "Die Anwesenheit von Burschis und Polizei sorgt vermutlich für eine homofeindliche und sexistische Kulisse und würde für ohnehin im Alltag marginalisierte LGBTQI*-Personen (Anmerkung: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-Personen und Intersexuelle) eine zusätzliche Bedrohung darstellen", schreibt die ÖH auf Facebook. Die Veranstaltung wurde schließlich auf 17 Uhr verschoben.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.