Wiener Krankenhäuser
84,5 Prozent des Personals mit Gewalt konfrontiert

Symbolbild: 84,5 Prozent der Mitarbeiter in Wiener Krankenhäusern waren bereits mit Gewalt am Arbeitsplatz konfrontiert | Foto: spotmatikphoto/Fotolia
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Heute startet der Prozess gegen den Patienten des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, der am 10. Juli einen Arzt niedergestochen hat. Diese Tat zum Anlass, nahm der Krankenanstaltenverbund Wien um seine Mitarbeiter zum Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" zu befragen. Das Ergebnis rüttelt auf.

WIEN. An rund 30.000 Spitalsmitarbeiter wurde ein Fragebogen zum Thema "Gewalt am Arbeitsplatz" des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) gesendet. Erstellt hat diesen die Fachhochschule Bern, finanziert wurde er von der Personalvertretung des KAV. Über ein Viertel, bedeutet ungefähr 7.000 Personen, haben geantwortet. 

Die Auswertung der Zahlen ist alarmierend. Denn 84,5 Prozent der Krankenhausmitarbeiter waren bereits einmal Opfer von Aggression oder Gewalt in der Arbeit. Der Bogen spannt sich jedoch weit

"Verbale Aggression kann von der Beschimpfung bis hin zur sexuellen Belästigung gehen",

so Studienleiterin Sabine Hahn. 

Verzweiflung erhöht Gewaltbereitschaft

Auffällig ist, dass die Gewaltbereitschaft der Patienten in Bereichen mit sehr viel Patientenkontakt, wie etwa in der Notaufnahme oder Kinderambulanz, sehr präsent ist. Grund: Menschen in Krisensituationen neigen zu emotionalen Ausbrüchen und werden durch lange Wartezeiten, die durch zu wenig Personal entstehen, stark verunsichert.

"Menschen suchen sich dann ein Ventil"

, so Hahn.

Aus diesem Grund fordert die Ärztekammer erneut eine Aufstockung des Personals. Wolfgang Weismüller, Vizepräsident der Ärztekammer, will 300 zusätzliche Stellen in den Wiener Krankenhäusern besetzen.

"Uns stehen auf Grund der Umstellung des Krankenanstaltenarbeitszeitgesetzes 300 Ärzte zu",

erklärt Weismüller. Damit könne man in Zukunft die Wartezeiten verkürzen und so die Gewaltbereitschaft der Patienten abschwächen.

Schulungen zur Deeskalation

Welche Maßnahmen der KAV nun setzen wird, soll erst Anfang 2020 diskutiert werden. Erst wenn alle Ergebnisse der aktuellen Sicherheitsüberprüfungen der Wiener Spitäler vorliegen. Bis dahin soll das Personal jedoch gezielte Schulungen zur Deeskalation erhalten. Jedoch auch hier gibt Weismüller zu bedenken:

"Wenn es niemanden gibt, der Zeit hat, dann kann man auch nicht deeskalieren." 

Als Sinnvoll erachten würde er jedoch einen Security zur Abschreckung in den stark betroffenen Abteilungen.

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