Der Biber erobert den Westen Wiens

- <f>Richard Zink</f> sucht im städtischen Raum Tiere.
- hochgeladen von Christian Bunke
Dachs, Furchs oder Ente: Die Initiative "StadtWildTiere" dokumentiert das wilde Leben in der Stadt.
WIEN. Eine besorgte Dame habe sich unlängst bei ihm gemeldet, sagt Richard Zink von der Initiative "StadtWildTiere". "Sie hatte Angst um die Eichhörnchen der Stadt. Diese seien immer seltener anzutreffen."
Von Mai bis Juni möchte Richard Zink herausfinden, ob das stimmt. Die Homepage stadtwildtiere.at dient dabei als ideales Instrument. Zink ist auf der Vetmeduni Wien als Wildtierökologe tätig. "Mit dieser Website laden wir die Bevölkerung dazu ein, Tiersichtungen zu melden." Das funktioniere erstaunlich gut. "6.000 Meldungen haben wir bereits, darunter 400 Sichtungen von Dachsen. Dabei sind diese sehr schwer zu finden." Die Initiative sammelt auch Informationen über die Bauten und Nester der verschiedenen Tiere. Aber: "Diese veröffentlichen wir nicht. Das sind schließlich sehr sensible Informationen."
Alle anderen Sichtungen sind auf der Homepage abrufbar. So wurde etwa im Jahr 2014 ein Dachs in der Nähe der Hernalser Rosensteingasse gesichtet.
Der wilde Westen
"Der Dachs ist im gesamten Westen Wiens oft anzutreffen", sagt Zink. "Aus Hietzing, Penzing und Ottakring haben wir viele Fuchssichtungen."
Auch ein fast schon ausgestorbenes Tier hat im Westen Wiens wieder eine Heimat gefunden: der Biber. "Es haben sich Biber aus den Donauauen auf den Weg hierher gemacht. Sie haben die übertunnelte Wien durchschwommen. Das ist eine kilometerlange Strecke." Heute ist der Biber in Teilen des Wienerwaldes im Westen Wiens anzutreffen. Gesichtet werden auch Fischotter und Schwarzstörche.
"Die Stadt ist als Lebensraum für Tiere lange von der Forschung ignoriert worden", sagt Zink. "Das wollen wir mit unserem Projekt ändern." Die Onlineplattform stadtwildtiere.at hat sich inzwischen auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgebreitet. Ab heuer sollen auch in Berlin auf diese Weise Tiersichtungen erfasst werden.
"Wir gehen dabei nach wissenschaftlichen Kriterien vor. Jede Sichtung wird geprüft." Nur zwei Falschmeldungen habe es bisher gegeben: "Die Seite funktioniert erstaunlich gut."
Schulklassen eingeladen
Schulklassen eingeladen
Für das Eichhörnchenprojekt hofft Zink auch auf Schulklassen: "Eichhörnchen sind überall, wo es alte Bäume gibt. Wir haben schon das Interesse von Lehrern, die mit ihren Schülern auf die Suche gehen wollen." Aber auch Privatpersonen sind herzlich dazu eingeladen, sich zu beteiligen.



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