Silvesteransprache
Kardinal Schönborn: Vertrauen in Zukunft bewahren

- Der endgültige Rückzug von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien steht bevor. Papst Franziskus wird den Rücktritt Schönborns im Jänner 2025 annehmen.
- Foto: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
- hochgeladen von Nicole Gretz-Blanckenstein
Kardinal Schönborn appellierte in seiner letzten Silvesteransprache an die Österreicherinnen und Österreicher, ihr Vertrauen in die Zukunft trotz aller Krisen zu bewahren.
ÖSTERREICH. In seiner traditionellen Silvesteransprache im ORF rief Kardinal Christoph Schönborn zum Jahreswechsel die Menschen dazu auf, trotz der zahlreichen Krisen das Vertrauen in die Zukunft nicht zu verlieren.
Gefahr einer atomaren Eskalation
Die Herausforderungen seien gewaltig – selten sei ein Jahreswechsel mit so viel Unsicherheit verbunden wie in diesem Jahr, so der Wiener Erzbischof. Er verwies dabei auf den Krieg in der Ukraine, die Konflikte im Nahen Osten, die Staatsverschuldung und die anhaltenden Koalitionsverhandlungen. Auch die Gefahr einer atomaren Eskalation sei nicht auszuschließen, was zu großer Angst und Verunsicherung führe.
Schönborn zitiert Frankl: Trotz allem Ja sagen
Angesichts dieser Sorgen erinnerte Schönborn an den Arzt, Psychotherapeuten und KZ-Überlebenden Viktor Frankl (1905–1997), der den Leitsatz prägte, „trotz allem Ja zum Leben zu sagen“. Aus einer Haltung des Vertrauens heraus könne man auch in ausweglosen Situationen noch Sinn und Hoffnung finden. Vertrauen sei dabei eine „Haltung gegen den Strom, gegen den Pessimismus“, die durch Mitgefühl gestärkt werden könne – durch die Fähigkeit, sich in das Leid anderer Menschen hineinzuversetzen. „Aus diesem Mitgefühl entsteht eine solidarische Gemeinschaft“, so Schönborn weiter. Jeder könne sich bewusst dafür entscheiden, „Brückenbauer des Friedens zu sein“.
Letzte Silvesteransprache Schönborns
Schönborn bot 2019 seinen Rücktritt als Vorsitzender der Bischofskonferenz an, der jedoch nicht angenommen wurde.
Die diesjährige Silvesteransprache war zugleich die letzte von Kardinal Schönborn als Erzbischof von Wien. Am 22. Januar wird er 80 Jahre alt. Sein Abschied als Erzbischof wird am 18. Jänner mit einem Dankgottesdienst im Stephansdom und einem anschließenden Fest am Stephansplatz gefeiert. Ein Nachfolger für das Amt wurde bisher noch nicht benannt.
Kardinal Schönborn entstammt der böhmischen Linie der Familie Schönborn, aus der bereits in früheren Jahrhunderten hohe Würdenträger der katholischen Kirche hervorgegangen sind. Christoph Schönborn trat 1963 in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Er promovierte in Paris und lehrte ab 1975 in Fribourg und Wien. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Wien, 1995 folgte er als Erzbischof. 1998 wurde er Kardinal und Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Er nahm an den Papstwahlen 2005 und 2013 teil und war ab 2014 in der Kardinalskommission für die Vatikanbank tätig.
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