Trotzdem ist Österreich lebenswert und schön
Erika Pluhar ist 85

- Foto: Foto: Buchcover
- hochgeladen von Johann Günther
Wien – Viele Feiern muss sie über sich ergehen lassen, aber sie ist eben kein Durchschnittsmensch, sondern eine Persönlichkeit, die unserer Gesellschaft viel gegeben hat. Im Sinne des Musikers Joe Zawinul war sie aktiv. Dieser sagte „Wenn man eine Begabung hat, dann darf man die nicht für sich behalten, sondern muss sie der Gesellschaft zurückgeben. Wenn man ein guter Musiker ist, muss man für die Menschen spielen. Auch darf man sich auf so eine Begabung Nichts einbilden, denn sie ist ein Geschenk – von wem auch immer. Man kann es Gott oder sonst wie nennen. Sie ist einem gegeben.“ So hat auch Erika Pluhar gelebt. Sie hat vieles von ihrem Können gegeben: als Schauspielerin, Schriftstellerin und Sängerin. Sie war auch immer aufmüpfig und hat sich zu unangenehmen Dingen zu Wort gemeldet. Und das bis heute. Sie denkt auch an die Zukunft und meint „So alt kann ich gar nicht werden, dass ich nicht meine Stimme erhebe. Schweigen werde ich nie. Solange ich reden kann.“
Isabella Suppanz brachte im Residenzverlag eine Biografie über Erika Pluhar auf den Markt. Ein Buch mit vielen Bildern. Liedtexten und Geschichten über das Leben. Pluhar nimmt hier kritisch Stellung zu Dingen, die ihr selbst widerfahren sind. Etwa ihre Männer Udo Proksch und André Heller. Es waren keine einfachen Männer und doch findet sie sie heute noch genial. Die Kompliziertheit hat sie eben geliebt. Als man sie fragte, an der „me too“ Bewegung teilzunehmen antwortete sie „not me“, denn sie hatte viele Liebschaften, aber sie wollte das. Und wenn sie einen Man nicht wollte, sagte sie eben „nein“.
Im Buch wird zurückgeblickt auf dieses reichhaltige Leben, aber auch die Zukunft sieht sie realistisch und engagiert, weshalb das Buch auch „Trotzdem“ heißt. Alle heutigen Schwierigkeiten, die Kriege, die politische Situation oder der Umgang in den Sozialen Medien täuschen für Erika Pluhar nicht darüber hinweg, dass wir Österreicher in einem schönen und lebenswerten Land wohnen. Und das soll so bleiben. Dafür engagiert sie sich.
Dem Buchtitel entsprechend gibt es auch ein Gedicht dazu:
„Schau dir das hingespuckte Stück Leben an,
Vom geboren werden bis hin zum Tod.
Wie das nur weh tut und uns quält
Und so müde macht, das Suchen nach dem Glück.
Trotzdem kämpfen wir
Trotzdem glauben wir
Trotzdem lieben wir
Trotzdem“
Die Herausgeberin schränkt ein, wenn sie in ihrer editorischen Notiz meint: „Erika Pluhars umfangreiches und vielfältiges künstlerisches Schaffen lässt sich zwischen zwei Buchdeckeln nur auswahlweise nacherzählen.“
Es ist ein schöner Bildband geworden, der Erika Pluhars Ansprüchen – und dem der Leserschaft – gerecht wird.
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