Veranstaltung am 18. September 2021
Gedenken an die Opfer der Wöllersdorfer Brandkatastrophe

- Gedenkstätte für die Wöllersdorfer Opfer am Friedhof Winzendorf (Aufnahme Sept. 2018).
- Foto: Paul Scheibenreif
- hochgeladen von Peter Zezula
WÖLLERSDORF (Red.). Der Brand in der k.u.k. Munitionsfabrik Wöllersdorf am 18. September 1918 war die größte zivile Katastrophe, die sich in der österreichisch-ungarischen Monarchie ereignete.
Aus diesem Grund wurde 100 Jahre nach dem schmerzlichen Ereignis, im September 2018, in Winzendorf eine Gedenkfeier für die 423 verbrannten Menschen, großteils junge Arbeiterinnen, abgehalten und Gedenksteine enthüllt.
Seit dieser Gedenkfeier wird jährlich am 18. September eine Gedenklesung zur Erinnerung an die Opfer am Friedhof Winzendorf abgehalten. Der Initiator des Gedenkprojekts, Gerhard Kofler, unterstützt von den Naturfreunden, liest aus den Aufzeichnungen von 1918, aus seinem unveröffentlichten Winzendorfer Geschichten und aus Werken von Erich Hackl, passend zu diesem Thema.
Die Lesung am Friedhof Winzendorf findet von 15:00 bis 17:00 statt.
Hintergrund
Die k.u.k. Munitionsfabrik Wöllersdorf war der größte Industriebetrieb der k.u.k. Monarchie und zählte 1916 über 45.000 Beschäftigte, davon der Großteil Frauen. In der Halle „Objekt 143“ entzündete sich am 18. September 1918 Schießpulver, mit dem Granaten befüllt wurden. Es war knapp vor Mittag, die seitlichen Gittertore waren versperrt, damit die Arbeiterinnen nicht zu früh Pause machten. Fast alle in der Halle Tätigen, einschließlich des militärischen Aufsichtspersonals, fielen dem Brand zum Opfer. Die Website brandkatastrophe-1918.info informiert im Detail über die Katastrophe und dokumentiert die Gedenkfeier vom September 2018.
Hinweis: Ing. Gerhard Kofler ist der Bruder des Winzendorfer Altbürgermeisters Heinrich Kofler. Er ist seit seiner Pensionierung ehrenamtlich für Friedensinitiativen tätig und Kulturreferent der Naturfreunde Winzendorf. Bei der Katastrophe 1918 verbrannten auch zwei seiner Großtanten: Leopoldine Mayer und Maria Kollmann.
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