Advent
Advent in Mater Salvatoris
Was ist das Besondere an der Vorweihnachtszeit? „Das gemeinsame Adventkranzbinden mit meiner Mutter,“ berichtet Frau P. Herr S. fügt hinzu: „Und das Herbergsuchen in den Tagen vor Weihnachten. Da sind wir mit dem Herbergsbild durch den Schnee zu unseren Nachbarn gestapft. Der nächste Bauernhof lag ein paar Kilometer entfernt, da wurde eine richtige Wanderung daraus. Ich habe es als Kind geliebt, mit der Laterne durch den Schnee zu stapfen.“ „Das Keksebacken,“ meldet sich Frau M. zu Wort. „Früher gab es ja noch keine fertigen Kekse im Geschäft zu kaufen. Und das war auch gut so!“ Noch viele Wortmeldungen kommen wie aus der Pistole geschossen und Sr. Christine, die diese Frage im Rahmen ihrer wöchentlichen Gedächtnistraining-Runde gestellt hat, ist überrascht und begeistert zugleich. Die Vorweihnachtszeit bedeutet für jeden unserer Bewohnerinnen und Bewohner etwas ganz Besonderes. Oft werden Erinnerungen aus der Kindheit, Bräuche und Traditionen angeführt. Und immer werden die Aussagen von diesem gewissen Leuchten in den Augen begleitet.
„So wie früher“ – so, wie es die Menschen auch zu Hause tun würden, so gestaltet das Team in Mater Salvatoris die Vorweihnachtszeit für die Bewohnerinnen und Bewohner. Die Stimmung, die damit im Haus in der Gemeinde Bad Erlach einzieht, färbt auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Wo kommt man den heute sonst noch dazu, den Adventkranz selbst zu flechten, eine Herbergsuche zu begleiten, am Hl. Abend die Turmbläser zu hören? Für viele der jüngeren Leute ist das nicht mehr selbstverständlich.
Der Start in den Advent geschieht in Mater Salvatoris seit Jahren mit dem traditionellen Adventkranzbinden der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Donnerstag vor dem ersten Adventwochenende. Schon da zieht der Advent mit all seinen Düften in das Haus ein. Reisig, Mistelzweige, Bockerl, Kerzen, Schleifen werden von flinken Händen zu wunderschönen Kränzen und Gestecken gewunden. Das einzige weniger Traditionelle am selbstgemachten Schmuck sind die LED-Kerzen, aber Sicherheit geht eben vor. Die folgenden beiden Tage sind vom Adventmarkt geprägt. Da die meisten Bewohnerinnen und Bewohner das Haus nicht mehr für ausgiebige Ausflüge auf einen Christkindlmarkt verlassen können, holt das Team von Mater Salvatoris den Christkindlmarkt ganz einfach ins Haus. Selbstverständlich gehören die Adventkranzsegnung, Konzerte, Punsch, Lebkuchen und Maronistandl dazu.
In der letzten Woche vor Weihnachten wird das Herbergsuchbild von Wohnbereich zu Wohnbereich getragen, wo es jeweils mit einer Adventjause, Liedern und einem Gebet empfangen wird und einen Tag lang verbleibt. Jetzt spürt man ganz deutlich, dass es nicht mehr weit ist bis zum Hl. Abend. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schmücken unter Mithilfe oder zumindest unter der fachkundigen Aufsicht mehrerer Bewohnerinnen und Bewohner die Christbäume. Da gibt es kein Plastik und keine bunte Beleuchtung. Nur liebevoll ausgewählter, traditioneller Christbaumschmuck darf auf die Tannen. Das ist Ehrensache.
Und dann ist er da, der Hl. Abend. Schon am Vormittag spürt man, dass sich die Atmosphäre etwas verändert hat. Ja, man spürt: es muss Weihnachten sein. Die Kekse duften heute noch intensiver und die Christbaumkugeln strahlen um die Wette. Am Nachmittag findet in jedem Wohnbereich eine kurze Weihnachtsfeier statt, sodass wirklich alle Bewohnerinnen und Bewohner den Geist der Weihnacht spüren können. Bei „Oh du Fröhliche“ und „Kommet ihr Hirten“ kann jeder mitsingen und der Chor der jungen und alten Stimmen verschmilzt mit dem Weihnachtsduft. Nach der Christmette kommen die Turmbläser des Musikvereins Pittental ins Haus und lassen die weihnachtlichen Melodien noch einmal bis in jeden Winkel erschallen. Mit so viel weihnachtlicher Stimmung schmeckt auch das liebevoll zubereitete festliche Abendessen ganz besonders gut. Schön, dass Weihnachten nicht am Hl. Abend vorbei ist, sondern es uns mit seiner Atmosphäre noch bis ins Neue Jahr begleitet.Bericht von GF Claudia Hofmann, MA
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