Feuerwehr
Bei der Feuerwehr ist heute vieles neu, auch in Ofenbach

Jennifer Breitsching und Karl Prinz erzählen von ihren Erfahrungen bei der Feuerwehr Ofenbach.
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Die Arbeit und Ausrüstung der Feuerwehr hat sich seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert deutlich verändert.

OFENBACH. Die Feuerwehr Ofenbach ist eine kleine Gruppe an sehr motivierten Feuerwehrmännern und –frauen, die ein großes Einsatzgebiet abdecken. Aktuell hat sie 37 Mitglieder, davon sind 28 aktive Mitglieder und 9 in Reserve.

Stahlrohre: links: nur mehr Dekoration, so wird heute gelöscht. | Foto: Preineder
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Die Feuerwehr Ofenbach wurde 1896 als Filiale der Feuerwehr Lanzenkirchen gegründet. 1912 wurde sie dann eigenständig mit eigenem Hauptmann Georg Schinkautz.

FF Ofenbach 1934 | Foto: FF Ofenbach

Jugend bei der Feuerwehr
Ganz neu dabei in Ofenbach ist die 16-jährige Jennifer Breitsching. Bei ihr in der Familie sind viele bei der Feuerwehr. Mit zehn Jahren ging sie zur Jugendfeuerwehr und war dort auch Gruppenkommandantin. Seit September ist sie nun bei der Feuerwehr Ofenbach, noch als Probefeuerwehrmann, bald folgt die Basisausbildung.
Schon bei der Jugendfeuerwehr hat sie, gemeinsam mit ca. 20 anderen Lanzenkirchnern spielerisch viel gelernt, Technisches, Funk, Wasser, Erste Hilfe und die Funktion der Geräte sind wichtige Themen.

„Wir haben die Basics für die Feuerwehr gelernt, es gab im Sommer als Highlight auch Landeslager mit ca. 5000 Jugendlichen. Dort habe ich Abzeichen gemacht und es gab Wettkämpfe, das hat viel Spaß gemacht. Man lernt auch Freunde kennen von den anderen Feuerwehren“

Jennifer Breitsching erzählt:

„Ich kann jedem die Jugendfeuerwehr empfehlen, es war eine unvergessliche Zeit. Es hilft bei der Ausbildung, weil man die Basics schon weiß. Jetzt lerne ich das Praktische und Spezifische. Jede Feuerwehr hat einen Schwerpunkt.“

Kommandant OBI Martin Breitsching ergänzt:

„Bei uns in Ofenbach liegen die Schwerpunkte bei Brandeinsatz und Menschensuche, da wir große Waldgebiete haben.“

Von 2015: KRAD Kawasaki 250 | Foto: FF Ofenbach

Jennifer über ihre Motivation: „

Ich mache es mit Freude, ich möchte Leuten helfen, wenn sie Hilfe brauchen. Es zählt zu meinen Hobbies. Es ist mir wichtig etwas freiwillig zu machen, ich bin hilfsbereit.“

Uniform von 1900-1934 | Foto: Preineder


Senior in der Reserve

Karl Prinz ist 81 Jahre alt und ist seit 60 Jahren bei der Feuerwehr Ofenbach. Er war 20 Jahre lang, von 1976 bis 1996 Verwalter, in dieser Funktion hat er gemeinsam mit Kommandant EBI Herbert Giefing die Entwicklung der Feuerwehr Ofenbach geleitet.

„Als ich zur Feuerwehr bin gab es eh nichts anderes, es war selbstverständlich.“

Auch in seiner Familie ist das Engagement bei der Feuerwehr Tradition.

„Schon mein Vater war Kassier und Verwalter, dann mein Bua.“

Kommandant Breitsching betont:

„Familientradition ist nicht notwendig, wir freuen uns immer, wenn neue Mitglieder zu uns kommen.“

Prinz erzählt von seiner Ausbildung:

„Ich habe zwei Tage Grundausbildung in Brunn erhalten. Die weitere Ausbildung geschah direkt beim Kommandanten. Damals gab es einen Mangel an Leuten.“

Damals waren zwischen 20 und 23 Mann bei der Feuerwehr Ofenbach.

„Ich habe auch den Strahlenschutzkurs in Seibersdorf gemacht, da haben wir mit verstrahlten Sachen gearbeitet. Ich bin der letzte im Ort, der das gelernt hat.“

Von 1959: Ford FK 1000 | Foto: FF Ofenbach

Er vergleicht seine Anfänge und Heute:

„Der Unterschied bei der Ausrüstung ist 1000 und eins, zu dieser Zeit sind wir ziemlich neu auf das erste Auto umgestiegen, das haben wir selbst ausgebaut, das war schon was. Wir haben es mit dem doppelten Gewicht beladen, als erlaubt. Bergauf mussten wir anschieben, das war schon eine Hetz.“

Zur Bekleidung sagt er:

„Die Einsatzbekleidung wurde zweimal verändert. Sie bietet jetzt viel mehr Sicherheit und Hitzeschutz. Allein die Helme sind ein Wahnsinn. Auch Atemschutztechnik gab es früher nicht. Wir haben sie seit 1988.“

Helme von heute, um 1960 im Einsatz und von den Anfägen, 1896  | Foto: Preineder
  • Helme von heute, um 1960 im Einsatz und von den Anfägen, 1896
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Über das alte Feuerwehrhaus berichtet er:

„Früher hatten wir nur ein Gerätehaus, das war gerade mal eine Garage mit Spind, wir mussten mitten auf der Straße, in der Kurve, aufstellen. Mit dem Bau des jetzige Hauses wurde um 1980 angefangen.“

2012 wurde 100 Jahre eigenständige Feuerwehr Ofenbach gefeiert | Foto: FF Ofenbach
  • 2012 wurde 100 Jahre eigenständige Feuerwehr Ofenbach gefeiert
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Kommandant Breitsching ergänzt:

„Inzwischen hat sich auch hier viel verändert. Wir haben das Haus tiefergelegt für das neue Auto. Wir haben einen Vollwärmeschutz an der Fassade und auch eine neue Pellets-Heizung. Mit einem Beamer sind Schulungen möglich, früher haben die Alten den Jungen erzählt wie es geht.“

Auch im Bereich der Technik hat sich viel getan, früher war die Feuerwehr nur für den Brandeinsatz da. Besonders die Fahrzeuge haben sich stark entwickelt. Prinz stolz:

„Als wir als Auto den LD, den ersten größeren hatten, kamen wir uns vor wie ein Kaiser.“

Von 1976: Ford Transit | Foto: FF Ofenbach

Feuerwehrgeschichte zum Anschauen
EOBI Karl Zehetner hat beim Schloss Frohsdorf, Lanzenkirchen, ein privates Feuerwehrmuseum. Hier zeigt er seine Sammlung mit mehr als 3000 Exponaten.

Kinderfeuerwehruniform von 1906, im Feuerwehrmuseum. | Foto: Preineder
  • Kinderfeuerwehruniform von 1906, im Feuerwehrmuseum.
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Die Entwicklung der Feuerwehr seit 1890 wird dabei gut sichtbar. Er erzählt von den Einsatzwerkzeugen vor 100 Jahren:

„Die Feuerwehrmänner hatten ein Beil. Damals gab es Fahrzeuge mit Rossbespannung, am Rüstwagen gab es Leitern und Schaufeln, ansonsten war nicht viel vorhanden, nicht so wie heute. Die ersten Feuerwehren in Niederösterreich wurden 1862 gegründet, in Lanzenkirchen gab es die erste Feuerwehr 1885, dann folgten die anderen Ortsteile als Filialfeuerwehren ohne eigenen Kommandanten.“

Fahrzeuge der FF Ofenbach:
1959: Ford FK 1000
1976: Ford Transit
1988: KLF-40 (Einsatzbereit)
1996: Puch G230
2012: LFA 1000 (Einsatzbereit)
2015 KRAD Kawasaki 250 (Einsatzbereit)

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