Dialekt ist cool
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. "Kotzngschra", "Bei mia stehst a auf da Saf" oder gar: "du kaunsd mi buglfümfaln" - versteht unsere Jugend diese regionstypischen Ausdrücke überhaupt noch? Werden die Texte von Fendrich, Jazz Gitti & Co. bald nicht mehr verstanden? Die Bezirksblätter befragten Lehrer, Mundartdichter und vor allem die jungen Menschen, ob "geilo meilo" statt "leiwaund" oder "Standby-Blick" statt "Noankastl" die oft sehr regionale Wortwahl ablösen. Und kamen zum Ergebnis: "Dialekt ist cool".
In der Schule hat er aber nichts verloren. "Wir Lehrer untereinander reden sehr wohl Mundart, mit den Schülern gilt aber schon Schriftsprache, auch in den Pausen. Und das ist auch gut, weil sonst das Verschriftlichen bzw. das Schreiben ein Problem darstellt", erklärt Karin Kaiser, Direktorin der Neuen Mittelschule für Wirtschaft und Technik.
Während in der Schule noch immer hochdeutsch dominiert, sieht es in der Freizeit ganz anders aus.
Zumindest in Wiener Neustadt und auch in der näheren Umgebung dominiert der Dialekt, kennen die Teenies etwa den Ausdruck "Spompanadln" durchaus, "eh kloa - Extrawiaschtln" erklärt Dana Zezula (16), ihre Busenfreundin Katharina Schmidtberger (16) unterscheidet: "Mit unseren Eltern reden wir im Dialekt, mit unseren Freunden eine Mischung aus Dialekt und natürlich auch neueren Ausdrücken."
Der Mundart-Musiker Peter Rizmal, hat schon einiges miterlebt. "Das geht rauf bis über 30", meint er, "dass die Leut nix vastehn." Die Jungen, so Rizmal, hören hauptsächlich die "deitsche G'schicht", in den Hitparaden kommt auch kein wirklicher Dialektsänger nach. Der Neustädter ist übrigens am Samstag im Seehof (ab 20 Uhr) mit seinem aktuellen Album "Weu i deppat bin" zu sehen und zu hören.
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