Eklatanter Mangel an Kassen-Kinderärzten im Bezirk
15 Kinderärzte gibt es in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt, nur drei davon haben Kassenverträge.
WIENER NEUSTADT/NEUNKIRCHEN/BEZIRK. In den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen gibt es derzeit nur zwei Kinderärzte, die einen Vertrag mit der ÖGK haben: Eva Chovancova und Christoph Mittermayer in Wiener Neustadt. Patienten "kleiner Kassen" behandelt auch Monika Peter in Wiener Neustadt. NEOS Wiener Neustadt fordert daher Maßnahmen von der Stadt, um in einer wachsenden Stadt wieder mehr Kinderkassenärzte zu haben. Bernhard Lutzer, Vorsitzender der NEOS Wiener Neustadt: „Es sollen Maßnahmen wie vergünstigte Ordinationsräumlichkeiten angedacht werden, um neue Kinderkassenärzte nach Wiener Neustadt zu locken.“ Die NEOS sehen es gerade nach der Corona-Pandemie in der Verantwortung der Stadt, hier gemeinsam mit dem Land und der Krankenkasse nach Lösungen zu suchen. Der Gesundheitssprecher der NEOS Wiener Neustadt Stefan Wanke: „Nicht jeder in Wiener Neustadt kann sich einen Wahlarzt leisten. Gerade bei der Gesundheit unserer kleinsten Stadtbewohner sollte die Stadt sofort handeln und Maßnahmen setzen.“
Seit langem evident
Der Mangel an Kinder- und Jugendfachärzten besteht seit vielen Jahren, "die Ärztekammer weist auch seit vielen Jahren darauf hin. Wir schreiben die offenen Stellen sofort und immer wieder aus, wenn der Auftrag dazu von der Österreichischen Gesundheitskasse besteht. Es werden auch alle „Vergünstigungen“ zur Stellenausschreibung hinzugefügt, die eine Gemeinde anbietet (z.B. Umbau von Räumlichkeiten, günstige Miete). Die NÖ Ärztekammer verhandelt auch mit der Kasse, dass manche Stellen flexibler ausgeschrieben werden, z.B. mit ein bisschen weniger Stunden oder mit der Möglichkeit, sich den Ordinations-Standort innerhalb von wenigen Kilometern selbst aussuchen zu können", heißt es von Seiten der Ärztekammer.
Weniger Bürokratie
Die Attraktivität von Kassenarztstellen und so auch von Kassenstellen für Kinder- und Jugendheilkunde ließe sich in erster Linie durch Bürokratieabbau heben, so die Standesvertretung. "Ärzte, die einen Vertrag mit der Gebietskrankenkasse haben, müssen derzeit zusätzlich zu einem sehr hohen Patientenaufkommen auch sehr viel Zeit für Bürokratie und Administration aufwenden. Dieses hohe Ausmaß an Bürokratie, mit dem niedergelassene Kassenärzte konfrontiert sind, führt dazu, dass zu wenig Zeit bleibt, sich ausgiebig mit Patienten zu beschäftigen. Daran muss sich etwas ändern, damit mehr Ärzte nach der Ausbildung im öffentlichen Gesundheitssystem arbeiten wollen. Außerdem sind die restriktiven Zugangsbeschränkungen zum Studium und zu wenige Studienplätze nicht ausreichend, um die ärztliche Versorgung langfristig sicherzustellen", so die Standesvertretung.
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