FHWN-Team untersucht Strategien für den Umgang mit diffusen Arbeitszeiten

Projektleiterin Dr. Karin Wegenstein. | Foto: FHWN
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Ständige Erreichbarkeit, erweitertes Home Office, verschwimmende Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben – in Zeiten von Corona gibt es für ArbeitnehmerInnen viele Herausforderungen zu bewältigen. Ein Team der Fachhochschule Wiener Neustadt hat sich im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem Umgang mit der ständigen digitalen Erreichbarkeit beschäftigt. 

WIENER NEUSTADT. Das Forschungsprojekt, das vom Zukunftsfonds der Arbeiterkammer Niederösterreich finanziert wird, thematisiert die Veränderung des Arbeitsalltags.Dieser erscheint zunehmend diffus, vor allem in Zeiten erweiterter Home-Office Regelungen. Viele ArbeitnehmerInnen kennen das Problem der ständigen Erreichbarkeit. Sei es ein Anruf des Chefs am Wochenende oder das Checken der E-Mails am Abend oder am Heimweg. Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen immer mehr. Dies führt unter anderem zu Stress, reduziertem Erholungseffekt in der Freizeit, im Urlaub und Krankenstand. Jedoch erlebt nicht jeder Entgrenzung als Belastung. Daher ist nicht jede Strategie im Umgang mit Entgrenzung für jeden gleichermaßen geeignet.

Rahmenbedingungen als Schlüssel

Im Rahmen von 40 Interviews mit niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern explorierte das Forschungsteam individuelle Lösungsansätze. Einige berichten, dass ihre Strategie im Umgang mit Entgrenzung auf Zeitmanagement abzielt. Die klare Abgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit ist vielen sehr wichtig. Hinterfragt wurden auch die Angewohnheiten in Bezug auf die Handynutzung. Ein Diensthandy lässt sich einfach abschalten, aber viele haben kein Diensthandy und nutzen das private Gerät für berufliche Angelegenheiten.

Häufig wird übersehen, dass auch die Rahmenbedingungen, die der Arbeitgeber schafft, eine wichtige Rolle spielen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meinen, es werde von ihnen erwartet, in der Freizeit erreichbar zu sein und etwa im Urlaub oder im Krankenstand berufliche Emails zu bearbeiten. Allerdings wird der Arbeitgeberseite ein Interesse an der Regeneration ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachgesagt, die Erholungszeiten voraussetzt. Sowohl die wissenschaftliche Literatur, als auch die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass es einen deutlichen Bedarf gibt, das Thema auch auf Unternehmensebene zu diskutieren.

Neue App soll helfen

Es gibt bereits einzelne Ansätze auf Arbeitgeberseite zur Eingrenzung der digitalen Kommunikation in der Freizeit und im Urlaub. Besonders hervorzuheben ist der Bedarf nach Vereinbarungen über den Erreichbarkeitsrahmen. Es wird angeregt, dass die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite vereinbart, wer zu welchen Zeiten erreichbar sein soll und wann es daher auch befürwortet wird, wenn man nicht erreichbar ist.
Auch die Erwartungen seitens der Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen sollten klar kommuniziert werden.
Um den Umgang mit den verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatem zu erleichtern, arbeitet das Forschungsteam der Fachhochschule Wiener Neustadt gemeinsam mit der Arbeiterkammer Niederösterreich und der FOTEC an einer eigens entwickelten App. Mit dieser lässt sich die Freizeit klar von der Arbeitszeit abgrenzen und die Erreichbarkeit einstellen. „Jedes Mal, wenn ich über die App nachdenke, die wir entwickeln, finde ich es wirklich schade, dass es sie jetzt noch nicht gibt. Ich kann es kaum erwarten sie selbst zu nutzen“, sagt Projektleiterin Dr. Karin Wegenstein.

Für die Nutzung der App kann man sich jetzt schon unter fhwn.ac.at/NERD registrieren. Der Nutzen ist vielseitig: Eine bessere Work-Life-Balance und Nachvollziehbarkeit digitaler Arbeitstätigkeit, Gesundheitsvorsorge und eine bessere Arbeitsorganisation, sind Effekte, die durch die Nutzung der App erreicht werden können.

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