Herr Hermann schafft das
BAD ERLACH. Der Bad Erlacher Hermann Wallner ist, was man landläufig als einen "Pensionist im Unruhezustand" bezeichnet. Wo es gilt, die Ärmel aufzukrempeln und anzupacken, ist der geschickte Handwerker zur Stelle. "Ich habe einen großen Freundeskreis, da gab es immer etwas zu reparieren, Kasterln zusammenzuschrauben, Möbel zu schleppen und zu helfen." Just in Lock-Down- Zeiten hat der ambitionierte Helfer eine zweite Karriere gestartet und hat ein Kleintransport-Gewerbe gegründet. Mit seinem Kastenwagen (samt Anhänger) ist er in der Region unterwegs, um bei Übersiedlungen zu helfen, Sperrmüll zu entsorgen oder handwerkliche Arbeiten aller Art zu übernehmen. "Ich habe lange überlegt, was ich machen könnte, was anderen hilft und mir selbst auch gut tut", sagt der 62-jährige, drahtige Helfer. Nur zuhause zu sitzen und zu warten, was passiert, war dem Bad Erlacher zu wenig. Jetzt ist sein Terminkalender ziemlich dicht und er freut sich, dass er einerseits Bewegung machen, aber auch etwas bewegen kann, "das tut auch meiner Seele gut", lacht der tatkräftige Optimist.
Mit Verlässlichkeit, Freundlichkeit und einer Portion Humor packt er zu, wo immer es nötig ist. "Gerade bei Übersiedlungen etwa kommt es darauf an, dass man verlässlich, rasch und transparent arbeitet", erzählt Wallner. Wer den Stress von Übersiedlungen kennt, weiß das zu schätzen, wenn in der Region jemand zur Stelle ist, auf den man sich verlassen kann. Ob Kästen, Betten, Küchenblöcke oder Wohnzimmereinrichtung, für Hermann Wallner ist alles kein Problem. "Das kriege ich hin", ist sein Credo. Gesagt getan. "Vor kurzem habe ich einer älteren Frau bei der Übersiedlung geholfen. Sie fragte mich dann noch zögernd, ob ich eventuell auch die Lampen an der Decke befestigen könnte und - ach ja - auch die Karniesen wären noch zu montieren. Klar geht das, alles ist machbar", so Hermann Wallner. Eine Küchenlampe an einer Betondecke zu montieren, das können 70-jährige Frauen so ganz allein halt nicht", scherzt er. Und dass er Berge von Altkartons dann auch noch mit seinem Lieferwagen fachgerecht abtransportiert und entsorgt, gehört zum Serviceverständnis von "Herrn Hermann". "Ich habe Freude an meiner Beschäftigung - und Freude, wenn meine Auftraggeber zufrieden sind." Ein Beispiel, das einmal mehr zeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten immer etwas zu tun gibt.
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