Hinweise auf Missstände: Jugendheime geräumt
Bezirk Wiener Neustadt (ORF).- Bericht des ORF.
Völlig überraschend sind am Mittwoch drei Jugendwohnheime der Therapeutischen Gemeinschaften geräumt worden. Im Vorjahr waren angebliche Missstände bekanntgeworden. Daraufhin wurde eine Sonderkommission eingerichtet.
Betroffen waren Standorte in Jaidhof (Bezirk Krems), Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt) und Sitzendorf an der Schmida (Bezirk Hollabrunn). Dort sind laut den Therapeutischen Gemeinschaften in der Früh Mitarbeiter des Landes Niederösterreich unangekündigt erschienen. Fast 20 Bewohner wurden in anderen Einrichtungen untergebracht. Laut den Therapeutischen Gemeinschaften sind exakt 16 Kinder und Jugendliche betroffen. Ein Bewohner soll sich aus dem Staub gemacht haben.
Die Vorwürfe, um die es geht, waren im Dezember 2017 bekanntgeworden. Jugendliche und ehemalige Mitarbeiter der Einrichtungen berichteten öffentlich von Erniedrigungen durch Betreuer, und auch die Polizei habe regelmäßig ausrücken müssen, hieß es damals. Außerdem soll es zu Suizidversuchen und Sexualdelikten gekommen sein. Das Land Niederösterreich setzte schließlich eine Sonderkommission ein.
Im dem Bescheid, mit dem am Mittwoch etwa die Kinder in Ebenfurth abgeholt wurden, ist von psychischer und physischer Gewalt sowie von unzulässiger Bedarfsmedikation ohne ärztliche Versorgung die Rede. Es bestehe unmittelbarer Handlungsbedarf, heißt es.
Die drei Heime Jaidhof, Bezirk Krems, Ebenfurth, Bezirk Wiener Neustadt, und Sitzendorf an der Schmida, Bezirk Hollabrunn, wurden vor geschlossen.
Landesrat Franz Schnabl will heute dazu Stellung nehmen.
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