Kinder- und Jugendreha kokon: Die Schmetterlinge fliegen wieder
Die Kinder- und Jugendreha in Bad Erlach möchte jungen Menschen einen geschützten Raum für ihre individuelle Entwicklung ermöglichen – dies spiegelt allem voran der Name „kokon“ wider. Angesichts der Corona-Pandemie war auch die erst im Herbst vergangenen Jahres eröffnete Einrichtung gezwungen, ihre Türen bereits wenige Monate später wieder zu schließen. Umso größer ist die Freude über die Wiedereröffnung am 17. Juni 2020.
BAD ERLACH. „Die neuen Sicherheitsvorkehrungen verändern auch bei uns im kokon den Alltag. Gleich geblieben ist unser Anspruch, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen mit unserer Expertise bestmöglich zu begleiten“, so der Grundtenor der Kollegialen Führung.
Bestmöglicher Schutz als oberste Prämisse
Maßnahmen wie das Einholen von Vorabinformationen, ausführliche Befragungen und Gesundheitschecks – inklusive der Testung auf COVID-19 – von allen neu ankommenden Patientinnen und Patienten und deren Begleitpersonen sowie ein spezielles Kontaktmanagement für Lieferanten wurden in die Reha-Prozesse integriert. „Auch im klinischen Ablauf und bei den Therapien gibt es Adaptierungen des Normalbetriebs, um die Patientinnen und Patienten sowie die Belegschaft bestmöglich zu schützen“, informiert kokon-Geschäftsführer Dr. Christian Köck und ergänzt: „Damit erfüllen wir nicht nur sämtliche seitens des Gesundheitsministeriums veröffentlichten Empfehlungen, sondern übertreffen sie in wesentlichen Bereichen sogar.“
Besuche in der Kinder- und Jugendreha sind vorab bekanntzugeben und sollten sich auf eine Person pro Tag beschränken. Für die Nachverfolgung im Kontaktpersonenmanagement werden außerdem die Daten aufgenommen und etwaige Risikofaktoren abgefragt. Die Händedesinfektion, das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sowie die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern haben selbstverständlich auch im kokon Gültigkeit.
Maßgeschneidertes Angebot für Kinder und Jugendliche
Die bisherigen Rückmeldungen der Familien zeigen deutlich, wie wichtig das Konzept einer maßgeschneiderten Behandlung und Betreuung speziell für Kinder und Jugendliche ist. Als besonders hilfreich erleben die Angehörigen beispielsweise die Tatsache, dass im kokon alle relevanten Expertinnen und Experten an einem Ort vereint sind. Genau dieses interprofessionelle Zusammenspiel gewährleistet eine ganzheitliche, individuell abgestimmte Unterstützung, und das spüren die Familien.
Intensiv nachgefragt wurde das Angebot der stationären Reha bisher von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen oder Zerebralparese nach einer Frühgeburt, die sich anhand von Störungen des Nervensystems und der Muskulatur im Bereich der willkürlichen Motorik äußert. Auch Entwicklungsstörungen sowie Essprobleme standen in der Begleitung bislang im Fokus. Weitere Schwerpunkte waren ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung), psychische Probleme wie Angststörungen, Schulverweigerung, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Interaktionsprobleme zwischen den Bezugspersonen und den Kindern. „Zudem freuen wir uns, Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 und psychosozialer Belastung sowie Patientinnen und Patienten mit frühkindlichen Essstörungen neuerlich aufzunehmen und weiter an ihren Zielen zu arbeiten. Auch das Angebot für Frühgeborene unmittelbar nach der Zeit auf der neonatologischen Intensivstation rücken wir künftig noch stärker in den Mittelpunkt, ebenso die Aufnahme von Jugendlichen mit Skoliose“, informiert die Ärztliche Direktorin, Primaria Dr.in Anna Maria Cavini.
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