Weltfrühchentag

Kleine Kämpfer stellen sich einer großen Aufgabe

Die Neonatologie des Landesklinikums Wiener Neustadt feierte am 17. November den Weltfrühchentag. Das Team gab bei dieser Gelegenheit auch so manchen Einblick, warum man sich für die Aufgabe der Neonatologisch- Pädiatrischen Intensivpflege entschieden hat.

WIENER NEUSTADT(Red.). Das Bild, das sich auf einer Neonatologie zeigt, mit all den Inkubatoren und manchmal auch Schläuchen, an denen die zu früh geborenen Kinder ihre erste Zeit auf der Welt verbringen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten, mag für außenstehende Personen unheimlich und traurig wirken. Für die Eltern ist die Abteilung aber ein Ort der Hoffnung. Dank modernster medizinischer und pflegerischer Maßnahmen ist es heute möglich, auch zu früh geborenen Kindern (Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen gelten als Frühchen) einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Das Team der Neonatologie kümmert sich nicht nur um die intensivmedizinische Pflegeversorgung der Frühchen, sondern steht auch den Eltern frühzeitig mittels Beratung und Anleitung zur Seite. „Seit ich mich erinnern kann, hatte ich den Wunsch, ‚Säuglingsschwester‘ zu werden. Es war für mich immer eine Berufung. Ich bin seit über 20 Jahren auf der Neonatologie im Landesklinikum Wiener Neustadt und seit ich selbst Mutter von frühgeborenen Zwillingsbuben bin, kann ich mich noch um einiges besser in die Situation der Eltern von Frühgeborenen oder auch kranken Neugeborenen hineinfühlen“, erzählt DKGKP Katrin Knotzer.

Die Pflege von Kindern, Frühgeborenen und Neugeborenen ist nicht mit der Pflege von Erwachsenen zu vergleichen. Wie auch in den anderen Fachbereichen benötigt es in der Kinderintensivmedizin und –pflege speziell ausgebildetes und geschultes Personal. „Gerade die Weiterentwicklung von Kinderkrankenpflegepersonal macht den Bereich der Pflege von Frühgeborenen sehr spannend und schön, er kann jedoch auch sehr fordernd sein, da eine vertraute Beziehung zwischen Eltern, Frühchen und Pflegepersonen in den Wochen, an denen die Frühgeborenen an der Abteilung betreut werden, entsteht“, so DKGKP Tanja Hölbling, BSc.

Um den Weltfrühchentag auch für die Besucherinnen und Besucher der Neonatologie des Landesklinikums Wiener Neustadt sichtbar zu machen, wurde die Abteilung in violett dekoriert.
Die Farbe gilt weltweit als die Farbe für Frühchen („Purple for Preemiees“) und spiegelt sich an diesem Tag auch in den violetten Decken, die für die Brutkästen verwendet werden, wider. Der Stützpunkt der Station wurde liebevoll mit Lufballons, einem neuen Stationsmaskottchen und kleinen Wolken mit Fußabdrücken der kleinen Frühgeborenen geschmückt. „Unsere kleinen Heldinnen und Helden hinterlassen bei uns im Team der Neonatologie immer einen Eindruck in unseren Herzen. Mit den Fußabdrücken wollten wir das auch für die Außenwelt sichtbar machen. Nach diesem Tag bekommen die Familien die Abdrücke natürlich zur Erinnerung mit nach Hause“, erklärt Stationsleiterin DKGKP Michaela Just, BScN, MSc.
Die Decken für die Brutkästen und kleine lilafarbene Kraken (Anmerkung: sie dienen den Frühchen als Nabelschnurersatz zum Festhalten und werden gut angenommen) werden von einigen Pflegepersonen des Landesklinikums das ganze Jahr über in liebevoller Handarbeit gefertigt. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, welch großer Aufgabe sich die zu früh geborenen Kinder bereits in ihren ersten Tagen auf der Welt stellen. Es sind kleine Kämpferinnen und Kämpfer! Es erfüllt mich mit Stolz Teil des Pflegeteams der Neonatologie im Landesklinikum Wiener Neustadt zu sein und gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen für unsere Frühchen und ihre Familien mit Fachwissen, Fachkompetenz und viel Herz da sein zu können“, so die Stationsleiterin abschließend.

Information:
Der „Weltfrühchentag“ oder „Tag für Frühgeborene“ wird seit dem Jahr 2011 immer am 17. November gefeiert. Die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) hat den Tag ins Leben gerufen, um Frühgeborenen und ihren Familien eine Stimme zu geben. Es soll auf die Besonderheiten, Risiken und Probleme für Frühgeborene und ihre Angehörigen aufmerksam gemacht werden.