Unter strenger Polizeiaufsicht
Lichtermeer für Manuela: 500 Menschen versammelten sich am Bahnhof
WIENER NEUSTADT. Am vergangenen Sonntag wurde die 16-jährige Manuela K. tot im Anton-Wodica-Park im Kriegsspital aufgefunden. Seither ist in Wiener Neustadt nichts mehr so wie früher - alle sind über den Mord entsetzt, aber die Aufarbeitung geschieht auf unterschiedlichste Weise. Die Medien, da sind die Bezirksblätter keine Ausnahme, versuchen täglich neue Details über die Tat - der syrische Ex-Freund soll Manuela erwürgt und nachher verscharrt haben, es gibt jedoch noch kein offizielles Geständnis - herauszufinden. Bei Staatsanwaltschaft und Ermittlern laufen die Handys heiß, zwei Tageszeitungen haben gar ein Gespräch mit der Mutter der Toten geführt und natürlich hat sich auch die Politik mit ihren so verschiedenen Ansichten zu Wort gemeldet. Kritik an der Asylpolitik, Kritik an den Rechten, Kritik an den Linken usw.
Rechts oder links? Diesmal egal!
Das "Kerzenmeer für Manuela" am Samstagabend, das am Wiener Neustädter Bahnhof begann und dann im Trauermarsch der rund 500 Beteiligten zum Hauptplatz führte, zeigte diese "Unruhe", die momentan über der Stadt liegt, deutlich auf. Waren es jetzt Rechte oder Linke, die diesen Zug organisierten? Ein paar Kriegsspitalern mit Kerze in der rechten und Bierdose in der linken Hand wird das wohl egal gewesen sein, der Polizei, die mit Großaufgebot für Ruhe sorgte, auch. Man bemühte sich, dass es ums Gedenken an das tote Mädchen ging. Allein das Transparent von www.die-stimme.at war politisch, vor dem Zug gingen ein paar Burschen mit streng wirkendem Haarschnitt. Aber jeder möge sich selbst ein Bild von dieser "heimatliebenden Alternative" machen.
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